Anlässlich der Frauenwoche wurde die Ausstellung im Foyer des Gebäudes eröffnet.
Im Neuen RathausSchau in Wesseling zeigt Frauen, die das Leben der Stadt repräsentieren

Die Hobbyfotografin Vera Lüssem (r.) hat die Pfarrerin Verena Miehe (l.) in einem Kölner Café fotografiert.
Copyright: Kathrin Höhne
Die Porträts von 40 Frauen, die das städtische Leben in Wesseling in den unterschiedlichsten Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Kunst, Kirche oder Sozialwesen mitgestalten, sind im Neuen Rathaus zu sehen. Am Donnerstagabend wurde die Fotoschau mit dem Titel „Femmes 669“ im Foyer zum Auftakt der Frauenwoche eröffnet.
Die Idee entwickelte die Fotowerkstatt der Volkshochschule Rhein-Erft gemeinsam mit der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Nicole Buch. Die Fotos zeigen unter anderem eine Bäckerin, eine Polizistin oder eine Rentnerin. „Sie alle sind es wert, gesehen und gehört zu werden“, betonte Buch. „Mit dieser Schau wollen wir die Frauen nicht nur feiern, sondern sichtbar machen“, erklärte sie.
Im Wesselinger Stadtrat ist der Frauenanteil höher als im Bundestag
„Frauen und Gleichstellung, das ist ein Kapitel, mit dem wir noch längst nicht fertig sind“, sagte Bürgermeister Ralph Manzke. Stolz ist er darauf, „dass wir im Wesselinger Stadtrat einen Frauenanteil von 40 Prozent und damit eine höhere Quote als im Bundestag haben.“
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„Die Bilder sind alle toll geworden“, freute sich Norbert Liebertz, der Leiter der VHS-Fotowerkstatt. Anregungen für die abgelichteten Personen kamen auch vom Runden Tisch, erläuterte er. 15 Werkstatt-Mitglieder, die sich begeistert auf dieses Projekt eingelassen haben, haben 40 von 15.489 Frauen in Wesseling mit viel Gespür in Szene gesetzt. Entstanden sind eindringliche und einfühlsame Porträts von Frauen unterschiedlichen Alters und Backgrounds.
Fotografiert wurden sie an vielen Orten: zu Hause, im Café, an ihrem Arbeitsplatz oder einfach draußen in der Stadt und in der Natur. „Es ist schon etwas ungewohnt, sich jetzt hier auf einem Bild zu sehen, aber auch irgendwie gut“, fand Monika Kübbeler, Ratsfrau und erste Vorsitzende des TuS Wesseling, die von Anne Bender fotografiert wurde. Sich zu zeigen und sichtbar zu sein, hält Kübbeler wie ihre Mitstreiterin, Ratsfrau Ute Meiers, die von Sabine Terlau am Rhein ins richtige Licht gesetzt worden ist, für wichtig, weil das die Wertschätzung und Anerkennung der Frauen fördere.
Nach einem langen anregenden Gespräch hat Vera Lüssem die Pfarrerin Verena Miehe in einem Café in Rodenkirchen fotografiert und „nichts mehr nachbearbeitet“, so Lüssem. Der Moment war für sie authentisch. Für Lüssem ist die Seelsorgerin eine empathische engagierte Frau mit einer Begeisterung, die ansteckt. Untertitelt sind alle Werke mit ein paar Schlagworten, die die Frauen beschreiben.
Hobbyfotograf Stefan Bruck sieht die Lehrerin Katrin Zifas als eine Frau, „die alle mitnimmt und keinen zurücklässt“. Er hat sie sehr nahbar im Unterrichtsgeschehen eingefangen. Weitere Porträts zeigen die Zustellerin Marion Impekoven (von Sabine Terlau), die Polizistin Martina Kürten (von Susanne Gebekken) und die mit 107 Jahren älteste Bürgerin der Stadt, Eva Doering (von Dietmar Lichnog). Die Ausstellung kann bis zum 31. März zu den Öffnungszeiten des Neuen Rathauses besichtigt werden.