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Kommentar zur Wiederaufbauhilfe für FlutopferGar nicht leicht, die Nerven zu bewahren

Lesezeit 2 Minuten
In Blessem wurden zahlreiche Häuser zerstört.

In Blessem wurden zahlreiche Häuser zerstört.

  • Viele Flutopfer aus dem Rhein-Erft-Kreis verzweifeln beim Beantragen der Wiederaufbauhilfe.
  • Landrat Frank Rock und Bürgermeisterin Carolin Weitzel haben deshalb einen Brief an das Land geschrieben.
  • Unser Autor ist selbst von der Flut betroffen. Er sagt: Die Nerven zu bewahren, ist wirklich nicht so einfach.

Behalten Sie die Nerven, erwarten Sie nicht, dass Sie schnell durch die Antragsseiten surfen können – und wenn am Ende das Hochladen nicht klappt, bleiben Sie trotzdem gelassen. Ehrlich, das ist leichter gesagt, als mein Kollege Frank Kreidler und ich das am Dienstagmittag empfunden haben. Denn der Selbsttest zum Beantragen der Wiederaufbauhilfe drohte mehrfach zu scheitern – erst nach mehr als zweieinhalb Stunden hat es geklappt. Aber ob nun wirklich alle Papiere eingereicht und Voraussetzung erfüllt sind, steht in den Sternen.

Natürlich sind die allermeisten von der Flut hart getroffenen Bürgerinnen und Bürger froh, dass Bundestag und Bundesrat per Gesetz viel Geld bereitgestellt haben. Es ist eine Solidaritätsbekundung der Steuerzahler, für die jeder Empfänger dankbar sein sollte. Schnelles Handeln bei Organisation und Auszahlung ist für Flutopfer aber wichtig, denn der Winter kommt, und wer aufbauen kann, braucht teils viel, viel Geld.

Behörden sind von funktionierender Digitalwelt weit entfernt

Dennoch, der Vorgang Antragsformular zeigt wieder, wie weit Behörden von einer gut funktionierenden Digitalwelt noch entfernt sind. Zumindest am Dienstag gab es erhebliche Probleme bei der Eingabe des geschätzten Sanierungszeitraums. Erst der Eintrag „bis zum 31.12.2021“ ließ die Fehlermeldung verschwinden. Dabei dauert ein Hausbau doch sicher ein wenig länger. Beim Aufstellen eines Finanzierungsplans sind wir online gescheitert. Viel zu kompliziert. Und so oder ähnlich ging das immer weiter. Ernüchternd.

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Zu guter Letzt: Die Dame an der Hotline sagte, dass ich einen Gutachter bemühen müsse, es gebe große Auswahl auf der Liste. Sorry, sagte die Beraterin dann, die Liste ist gerade offline. Hm, also da die Nerven zu bewahren, ist wirklich nicht so einfach.

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