40 Jahre Naturschutzwacht55 Ehrenamtler unterstützen Rhein-Sieg-Kreis im Naturschutz

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Seit 40 Jahren gibt es Naturschutzwarte im Rhein-Sieg-Kreis. 

Hennef – Es war eine Dienstbesprechung der anderen Art, mit Kaffee, Kuchen und Grill. Dafür gab es auch allen Grund, gibt es die Naturschutzwacht des Kreises doch inzwischen seit 40 Jahren. Damals begannen die ersten fünf Freiwilligen in den Naturschutzgebieten Rodderberg und an der Siegmündung in Troisdorf und Niederkassel.

Die Probe lief gut, zwischenzeitlich gab es an Rhein und Sieg die größte ehrenamtliche Naturschutzwacht in Nordrhein-Westfalen. Immer noch sind es 55 Frauen und Männer, die als Naturschutzbeauftragte Bürgerinnen und Bürger beraten, über Landschaftspflegemaßnahmen aufklären oder auf Fehlverhalten hinweisen.

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Der neue Kreis-Umweltdezernent Tim Hahlen dankte den Ehrenamtlern. 

Kreis-Umweltdezernent Tim Hahlen dankte den Besuchern der Dienstbesprechung für ihr Engagement. Die Ehrenamtler unterstützten die Arbeit der Fachabteilung Naturschutz: „Da helfen Sie stark mit, das könnten wir ohne Sie nicht.“

Es sind alles Spezialistinnen und Spezialisten, die „ihr“ Revier gut kennen und gern Natur- und Umweltschutzgedanken weitervermitteln. So wie Jakob Wilhelm Sieger, der wie Hans-Theodor Heck und Andreas Zoglowek für 18 Jahre Tätigkeit geehrt wurde.

Naturschutzwarte beweisen Fingerspitzengefühl und Mut

Er ist drei bis vier Mal in der Woche im Siebengebirge unterwegs. Die wohl schwierigste Begegnung hatte er, als er einen Mann ansprach und der nach wenigen Minuten eine Pistole zog. Da konnte Sieger beweisen, was Hahlen an seinen Beauftragten lobte: Fingerspitzengefühl und Mut.

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Jakob Wilhelm Sieger macht den Job seit fast 20 Jahren. 

Sieger konnte den Mann dazu bewegen, die Waffe einzustecken. Die Zahl derer, die auf Ärger aus sind, sei in den vergangenen Jahren gestiegen, berichtete er, seien es Mountainbiker, besonders elektrisch unterstützt, oder Hundebesitzer, die die Leinenpflicht nicht ernst nähmen. Und doch ist er positiv gestimmt, die guten Erlebnisse überwiegen.

Er hat schon Menschen geholfen, die auf schmalen Pfaden in Höhenangst verfielen. Ein anderes Mal begegnete er einer schick gekleideten Frau. Sie wusste nicht mehr, wo sie war und wohin sie wollte. „Dann gehen wir mal zusammen zurück nach Rhöndorf“, versprach er ihr.

Stefan Scheffels ist seit 2005 mit dabei. Er kann Job und Ehrenamt gut verknüpfen, ist er doch als Polizist viel in der Siegaue Windeck, seinem Zuständigkeitsgebiet, unterwegs. Mit dem Kreis-Ordnungsamt-Außendienst hat er als Ehrenamtler vor einiger Zeit Trails in der Leuscheid kontrolliert. „Das hat starken Eindruck in der Szene gemacht“, erinnert er sich. 

Über die sozialen Medien war das schnell rund, und viele reisten nicht mehr nach Windeck. Yvonne Ilk und Thomas Beißel, in Much aktiv, kamen ein bisschen später an, sie mussten noch ein Hornissennest entfernen. Sie war erstaunt: „Mich wundert, dass es so wenig Frauen gibt.“ Tatsächlich sind es nur rund zehn Prozent.

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