AusbildungDiese Betriebe in Rhein-Sieg wurden für Nachwuchsförderung ausgezeichnezt

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Vier Zertifikate für Nachwuchsförderung überreichten Stefan Krause (l.) und sein Team an vorbildliche Firmen aus der Region.

Rhein-Sieg-Kreis/Bonn – Nicht nur Fachkräfte sind zunehmend Mangelware. Aus Auszubildende sind rar in der Region. Vier Betriebe aus dem Rhein-Sieg-Kreis und aus Bonn, die seit Jahren vorbildlich ausbilden, hat die Bundesagentur für Arbeit im Rahmen des nationalen Paktes für Ausbildung am Freitag ausgezeichnet.

Die Unternehmensgruppe Dr. Starck und die Motion TM Vertriebs GmbH, beide aus Troisdorf, sowie die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Ford Schiffmann aus Bonn bekamen das Zertifikat für Nachwuchsförderung 2021/22.

Die Situation spitze sich zu, berichtete der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Bonn, Stefan Krause, bei der Feierstunde. Zum 30. September gebe es nach heutigem Stand weniger Bewerber als unbesetzte Stellen.

Pandemie als Lupe

Die Corona-Pandemie habe da noch einmal „wie eine Lupe gewirkt“. Schülerpraktika seien vielfach ausgefallen und müssten reaktiviert werden. Gute Ausbildung sei „ein Mittel gegen Fachkräftemangel“ neben anderen. Die vier ausgezeichneten Betriebe gehörten zu denen, die „gerade jetzt“ nicht nachließen und weiter Initiative zeigten, sagte Krause.

Junger Menschen mit Schwächen nehme sich Motion TM in der Mobilfunkbranche an, berichtete Krause. Handicaps oder eine Fluchtgeschichte seien für Firmenchef Stefan Lange keine Hinderungsgründe für eine Ausbildung.

In seinem Betrieb seien inzwischen viele Nationen und alle Religionen vertreten, berichtete der Angesprochene. „Das klappt sehr gut.“ Bei der Suche nach Mitarbeitern habe er alle Portale ausprobiert. Das beste bleibe die Agentur für Arbeit, lobte er. Allerdings mache sich inzwischen bemerkbar, dass junge Menschen im Zweifel die Wahl zwischen mehreren Ausbildungsstellen hätten. So suche er noch immer Auszubildende für den Beruf Mediengestalter.

Als „wichtigen Player“ bezeichnete Geschäftsführer Krause die Starck-Gruppe. 560 Mitarbeiter und 70 Auszubildende zählt der Betrieb in mehreren Niederlassungen. 40 Prozent der Mitarbeiter seien im eigenen Betrieb ausgebildet worden.

Der Satz „Das Handwerk hat goldenen Boden“ stimme nach Jahren, in denen das anders gewesen sei, jetzt wieder, sagte Krause. „Ausbildung ist was Tolles“, unterstrich Michael Starck, der das Unternehmen in dritter Generation führt. Er berichtete von Mitarbeitern, die seit 40 Jahren und länger dabei sind. „Das hält zusammen.“

Auch bei den Bonnern Ford Schiffmann und GIZ gehört gute Ausbildung zur Philosophie. Dass das heute auch kulturelle Vielfalt bedeute, betonten auch deren Sprecher. Lobesreden zum Engagement der Firmen aus der Region hielten auch Vertreter der Kreishandwerkerschaft, der Handwerks- sowie Industrie und Handelskammer.

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