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Mehr Events geplantNeuer Pächter will dem Bad Honnefer Kursaal noch mehr Glanz verleihen

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Ein Mann steht vor einem denkmalgeschützten Jugendstilgebäude.

Will dem Kurhaus in Bad Honnef zu noch mehr Glanz verhelfen: der neue Pächter Wolfgang Stahl.

Wolfgang Stahl, der neue Pächter des Bad Honnefer Kursaals, will deutlich mehr Veranstaltungen im historischen Jugendstilgebäude organisieren.

Wolfgang Stahl will dem prächtigen Bad Honnefer Kursaal „noch mehr Glanz verschaffen“, als er ohnehin schon hat. Der nach eigenen Angaben seit 25 Jahren in der Veranstaltungsbranche und im Eventmanagement tätige Stahl ist zusammen mit seinem Partner Daniel Reers ab dem 1. April nächsten Jahres der neue Pächter des 1902 errichteten Jugendstilkursaals. Der Haupt-und Finanzausschuss gab Stahl, der eine Kursaalbetriebs GmbH gründet, den Zuschlag nach einem Interessenbekundungsverfahren.

„Der Kursaal ist einzigartig in der Region“, sagte am Mittwoch Bürgermeister Otto Neuhoff, als er zusammen mit Wolfgang Stahl den Pachtvertrag unterzeichnete. Man wolle den Kursaal zu „altem Glanz führen“. Der künftige Kursaalmanager kündigte ausdrücklich eine enge Zusammenarbeit mit den Vereinen an, die in den vergangenen Jahren wegen der hohen Kosten den Kursaal gemieden haben und mit ihren Veranstaltungen teilweise in Nachbarstädte auswichen.

Neuer Pächter ist selbst Vorsitzender eines Karnevalsvereins

Die Rhöndorfer KG Ziepches Jecke beispielsweise startete ihre Sitzungen in den letzen Jahren in der CJD-Aula in Königswinter. Das Aalkönigkomitee zog ins Forum der Gesamtschule St. Josef. 80 Veranstaltungstage im Jahr sind das Ziel „Ich kenne die Bedürfnisse der Vereine“, sagte Wolfgang Stahl, der Vorsitzender der Bonner Karnevalsgesellschaft Wiesse Müüs ist.

Er wisse, was die Vereine von einem Pächter erwarten. So wolle er „differenzierte Cateringangebote“ machen und auch ein „angepasstes Preissegment“ vorsehen. Laut Otto Neuhoff könnten Vereine durch Eigenleistung die Kosten senken und zum Beispiel die Stühle selbst aufbauen.

Der neue Pächter will zudem die Haustechnik aufwerten und fest installiert lassen, was die Personalkosten senke. Schließlich könne man beispielsweise für Karnevalsvereine „Pakete schnüren“. Auf den neuen Pächter kommt keine einfache Aufgabe zu. Nach drei Jahren, so die Vereinbarung, die über fünf Jahre läuft, muss die neue Betreibergesellschaft 80 Veranstaltungstage im Jahr nachweisen können.

Zur Einordnung: Im Jahr 2024 war der erst 2020 für rund 7,5 Millionen Euro komplett restaurierte Kursaal nach Angaben der Stadt nur an 32 Veranstaltungstagen gebucht. Für 2026 liegen nach Angaben von Otto Neuhoff bisher 20 Anfragen vor, um die sich der neue Betreiber kümmern müsse.

In einem Veranstaltungsaal stehen Tische, auf denen zum Teil Stühle liegen.

Geeignet für Events fast jeder Art: Für den Jugendstil-Kursaal in Bad Honnef gibt es einen neuen Pächter.

Wegen dieses Zeitdrucks hat noch der „alte“ Hauptausschuss die Entscheidung über den Vertrag getroffen, so Neuhoff. Der neue bildet sich nach der konstituierenden Sitzung des Rates am Donnerstag. Klappt das mit den 80 Veranstaltungstagen im Jahr nicht, gebe es theoretisch eine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit.

„Bad Honnefer Publikum sollte Angebote auch nutzen"

Otto Neuhoff betonte allerdings: „Wir verstehen uns als Partner.“ Die Stadt werde den Pächter „in jeder Weise unterstützen, um diese Ziele zu erreichen.“ Man müsse dem Neuen aber auch erstmal Zeit geben. Er habe schon bei seinen Kontakten aus der Branche, die er im Laufe der Jahre aufgebaut habe, nach dem Interesse am Kursaal gefragt, sagte Wolfgang Stahl; ob man mit ihnen rechnen könne, beispielsweise bei Comedy-, Klassik- und Konzertformaten. Stahl: „Von allen Seiten haben wir eine sehr positive Resonanz erfahren.“

Otto Neuhoff forderte von den Bad Honnefer Bürgern, die Angebote im Kursaal auch zu nutzen. „Bad Honnef ist ein spezielles Publikum. Es kauft Karten sehr spät.“ Nach Angaben des Bürgermeisters kann die Stadt nach drei Jahren mit einer Pacht in Höhe von 80.000 Euro rechnen.