Die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef soll bei Waldbränden besser gerüstet sein: Die Stadt baut im Schmelztal eine Zisterne für 200.000 Liter Löschwasser.
WaldbrandStadt Bad Honnef baut Riesen-Zisterne im Schmelztal für Löschwasser der Feuerwehr

Unter dem Parkplatz Reisberg im Schmelztal (L144) baut die Stadt die Löschwasserzisterne.
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In diesen Tagen beginnt die Stadt Bad Honnef im Schmelztal mit dem Bau einer riesigen Zisterne. Die zwei jeweils 20 Meter langen Rohre, in denen insgesamt rund 200.000 Liter Wasser für den Fall eines Waldbrandes für die Feuerwehr bereitgehalten werden, versenkt die Stadt in der Erde unter dem Parkplatz Reisberg.
Wichtig für Pendler: Während der Bauzeit kann der Verkehr auf der L 144, der wichtigen Bad Honnefer Berg-Tal-Verbindung, nur einspurig an der Baustelle vorbeigeführt werden. Eine Ampel regelt den Verkehr, und zwar voraussichtlich ab dem 15. September. Eingerichtet werden soll die Baustelle ab Freitag (29. August).
Gutachten zeigte „Unterversorgung mit Löschwasser“ im Stadtwald auf
Dass die Löschwasserversorgung bei einem Brand im Stadtwald eine Herausforderung ist, wurde unter anderem bei einer Großübung im Herbst 2023 deutlich. An ihr nahmen bis zu 140 Einsatzkräfte aus der Region teil. Dabei pendelten Tanklöschfahrzeuge und Tankwagen durch den Wald, um an zwei „Brandabschnitten“ Faltbehälter mit je mehreren Tausend Litern Wasser zu befüllen.
Die Idee, eine Löschwasserzisterne, also einen unterirdischen Großtank, zu installieren, war entstanden, nachdem die Stadt 2022 eine Studie in Auftrag gegeben hatte. Die kam zu dem Ergebnis, dass es im zentralen Bereich des Stadtwaldes eine „Unterversorgung mit Löschwasser“ gebe, so die Stadt.
Der Parkplatz Reisberg im Kreuzungsbereich von Schmelztalstraße und Stellweg liege für das Projekt strategisch günstig. Hinzu komme, dass durch den Bau auf einem Parkplatz das FFH- und Naturschutzgebiet Siebengebirge wenig in Mitleidenschaft gezogen werde.
Die Zisterne kann mehr als 50 Befüllungen von Tanklöschfahrzeugen mit jeweils etwa 3000 bis 4000 Liter lagern. Wenn mehr Wasser benötigt würde, könne sie durch einen Pendelverkehr mit Tankwagen parallel wieder befüllt werden. Nicht zuletzt könnten über Pumpen Schlauchleitungen gefüllt werden, wenn der Waldbrand in der Nähe der Zisterne entstünde.
Die Löschwasserzisterne soll rund 325.000 Euro kosten
Rund 325.000 Euro soll die Löschwasserzisterne nach Angaben der Stadtverwaltung kosten. Für die Bauzeit – voraussichtlich bis Ende Oktober – werde der Parkplatz gesperrt. Er wird in erster Linie von Wanderern und Ausflüglern genutzt. Etwa ab dem 15. September müsse die Schmelztalstraße halbseitig gesperrt werden.
Laut einem Bodengutachten bestehe ansonsten die Gefahr, dass die Böschung in die offene Baugrube abrutscht, wenn die Nordseite der Straße befahren werde.
Für die Erstbefüllung der Zisterne müssen die Verantwortlichen nicht auf viel Regen warten. Dafür wird Trinkwasser aus einem nahen Hydranten genutzt, auch um eine Verunreinigung der Behälter zu vermeiden, so die Stadt auf Nachfrage. „Durch den Licht- und Luftabschluss in der Zisterne ist das Wasser dann quasi unbegrenzt haltbar.“