Auf der Rückseite kann man einen Eindruck davon bekommen, wie es künftig auf der Vorderseite des Bad Honnefer Rathauses aussehen wird. Viele Parkplätze fallen weg.
LangzeitprojektWie es bei der Sanierung des Bad Honnefer Rathauses weitergeht

Helles Pflaster und mehr Grün: Die fertiggestellte Rückseite des Bad Honnefer Rathauses.
Copyright: Ralf Klodt
Die Rückseite gibt einen ersten Eindruck davon, wie irgendwann auch die Vorderseite aussehen soll: Vor Kurzem wurden die Arbeiten zur Sanierung der Rathausrückseite und der Tiefgaragendecke abgeschlossen. Die Stadt hat nicht nur viel helles Pflaster verlegen lassen (Stichwort: weniger Hitze in Innenstädten), das Areal wurde zudem „moderner, grüner und einladender“ gestaltet, so die Selbsteinschätzung der Stadt.
Die große Maßnahme steht aber noch bevor. Auch der Rathausvorplatz, der heute eher einer Betonwüste gleicht und als Parkplatz nicht gerade eine städtebauliche Augenweide ist, soll in Angriff genommen werden. Ein erster Schritt auch dort: Die Decke der Tiefgarage muss komplett freigelegt und saniert werden.
Vorplatz des Bad Honnefer Rathauses soll grüner werden
Am Ende soll der Vorplatz insgesamt grüner werden und weniger Parkplätze aufweisen. Die Fläche vor der Verwaltungszentrale ist mit 2610 Quadratmetern rund dreimal so groß wie das Areal hinter dem Rathaus an der Kreuzweidenstraße. Dort wurden unter anderem Sitzstufen angelegt, die von der Stadtbücherei für Veranstaltungen genutzt werden sollen.
Die Stadt ließ zehn Bäume pflanzen, die den Platz neu strukturieren und eine Abgrenzung zu den Parkplätzen schaffen sollen. Hinzu kommen Pflanzbeete mit Stauden und Sträuchern. „Mit der Neugestaltung schaffen wir nicht nur mehr Aufenthaltsqualität, sondern leisten auch einen Beitrag zur ökologischen Aufwertung des Rathausumfeldes. Es ist ein zentraler Baustein für eine lebenswertere, grünere Innenstadt“, betont Carolin Böhm, Leiterin des Fachdienstes Umwelt und Stadtgrün, in einer Mitteilung der Stadt.

In den Räumen der Stadtbücherei laufen die Arbeiten zurzeit. Sie zog in die nahe Arboretum-Passage.
Copyright: Ralf Klodt
Die im Januar 2024 gestarteten Arbeiten hatte die Stadt mehrere Monate unterbrechen müssen, weil an der Tiefgaragendecke Schäden entdeckt wurden, die nach Angaben der Verwaltung auf Baumängel bei der Errichtung des Rathauses zurückgehen. „Hätten wir die Schäden nicht behoben, wäre langfristig sogar die Tragfähigkeit der Tiefgaragendecke und damit die sichere Nutzbarkeit der darüberliegenden Freifläche gefährdet gewesen“, so Frank Apel, Leiter des technischen Gebäudemanagements in der städtischen Mitteilung.
Ob ähnliche Überraschungen auch auf der Vorderseite auf die Planer zukommen, steht vorerst dahin. Auf jeden Fall soll die Tiefgaragensanierung rund drei Millionen Euro kosten, so Angaben von Anfang des Jahres. Die Kosten für die Sanierung des Rathausvorplatzes und der Freianlagen gab die Stadt im Juni mit rund 1,8 Millionen Euro an. Gerade hat die Bezirksregierung Städtebaufördermittel des Landes in Höhe von 1,45 Millionen Euro in Aussicht bewilligt, die unter anderem für den Rathausvorplatz gedacht sind. Motto des Projekts: „Green the City“.
Nach dem Umbau sollen, so die Vorlage für die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung im Juni, noch 20 Parkplätze (bisher 41) erhalten werden. Die Zahl der Fahrradabstellplätze steigt von 15 auf 48, die Grünflächen werden von heute rund 100 Quadratmeter auf etwa 500 Quadratmeter vergrößert. Geplant sind „klimastabile“ Bepflanzungen und insektenfreundliche Stauden.
In unmittelbarer Nähe der Stadtbibliothek – deren Räume im Rathaus werden gerade saniert, die Bücherei ist übergangsweise in der nahen Arboretum-Passage untergebracht – wollen die Planer auf zwei Hochbeeten „Lesewiesen“ mit entsprechendem Mobiliar schaffen. „Der zukünftige Belag ist hell, rutschfest und orientiert sich an der Gestaltung des hinteren Rathausumfeldes“, so die Stadtverwaltung im Ausschuss.
Neubau eines Rathauses in Bad Honnef hätte 24 Millionen Euro gekostet
Die Sanierung des in den 1980er Jahren gebauten Rathauses läuft seit Jahren. Die Gesamtkosten waren von der Stadt einmal auf rund zwölf Millionen Euro geschätzt worden. 2020 hatte der Stadtrat Pläne für einen Rathausneubau zu den Akten gelegt und stattdessen beschlossen, die damals schon angelaufene Sanierung des Gemäuers fortsetzen lassen. Laut einem Gutachten hätte ein Neubau rund 24 Millionen Euro gekostet.