Gymnasium NonnenwerthStaatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein

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Seit Mitte Juli ist der Schulbetrieb auf Nonnenwerth eingestellt. 

Bad Honnef/Remagen – Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat die Ermittlungen im Zusammenhang mit der früheren Inselschule Nonnenwerth eingestellt. Der Anfangsverdacht des zweifachen Betruges im besonders schweren Fall gegen den privaten Schulträger habe sich nicht bestätigt, teilte die Behörde am Donnerstag mit.

Den Ermittlungen zufolge sei eine Zusage über den Fortbetrieb der Schule gegenüber den Verkäuferinnen weder mündlich noch schriftlich erteilt worden. Der Verkauf sei auch nicht von einer entsprechenden Zusicherung abhängig gewesen.

Im März hatte es im Zusammenhang mit der angekündigten Schließung der fast 170 Jahre alten Schule auf der Rheininsel Nonnenwerth bei Remagen eine Razzia gegeben. Ermittler durchsuchten damals 13 Objekte im nördlichen Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen. Die Schule liegt dicht an der Grenze beider Bundesländer.

Eltern hatten Strafanzeigen gestellt

Ursache waren Strafanzeigen eines Vereins sowie eines Elternteils gewesen. Demnach soll der Käufer von Insel und Schule insgeheim von Anfang an geplant haben, den Schulbetrieb nicht fortzuführen. Hierüber seien die verkaufenden Franziskanerinnen getäuscht worden, die daher einen niedrigeren Kaufpreis vereinbart hätten.

Zudem soll der Beschuldigte Schülereltern später mit der Zusage der Schulfortführung zu Spenden im oberen sechsstelligen Bereich bewogen haben. „Doch auch im Zusammenhang mit der Einnahme von Spendengeldern konnten keine verbindlichen Zusagen festgestellt werden“, erklärten die Ermittler nun. Die Kölner Rechtsanwaltskanzlei Brost Claßen, die den Käufer vertritt, nahm zu der Einstellung der Ermittlungen auf Nachfrage keine Stellung. 

Ab 1854 hatten sich Franziskanerinnen auf der Rheininsel Nonnenwerth bei Remagen um ein Mädchenpensionat gekümmert. Später wurde daraus ein privates Gymnasium. Am 15. Juli 2022 endete der Schulbetrieb. (dpa, ps)

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