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EinbürgerungSie kam aus Manila nach Bad Honnef, um ihren Kindern bessere Chancen zu bieten

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Amy Rose Pabilona, aufgewachsen auf den Philippinen, wurde am 11.12.25 eingebürgert, mit Landrat Sebastian Schuster und dem Neubürgerbeauftragten Ludwig Neuber.

Die neue deutsche Staatsbürgerin Amy Rose Pabilona mit Landrat Sebastian Schuster (rechts) und dem Neubürgerbeauftragten Ludwig Neuber.

107 neue Staatsbürger erhielten im Siegburger Kreishaus ihre Einbürgerungsurkunden. Die Philippinerin Amy Rose Pabilona ist eine von ihnen.

2019 kam Amy Rose Pabilona nach Deutschland, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Die Gesundheits- und Krankenpflegerin hat bis dahin in der philippinischen Hauptstadt Manila gelebt und gearbeitet.

Heute arbeitet sie in der ambulanten Intensivpflege und lebt in Bad Honnef – seit Oktober 2023 mit ihrem Ehemann, ihrem achtjährigen Sohn und ihrer 14-jährigen Tochter.

Neue Staatsbürger aus 30 Ländern erhielten ihre Urkunden im Siegburger Kreishaus

„Ich habe so viel Glück, dass meine Familie mit mir hier herkommen konnte“, sagte die 38-Jährige. „Mein Traum ist ganz einfach: Ich arbeite, komme abends nach Hause und kann dort Zeit mit meiner Familie verbringen, wir essen gemeinsam, und es geht uns gut.“ Dieser Traum hat sich für Amy Rose Pabilona erfüllt. Sie ist eine von 107 Personen, die am 11. Dezember 2025 im Siegburger Kreishaus eingebürgert wurden.

Die Urkunden erhielten die neuen Bürgerinnen und Bürger von Landrat Sebastian Schuster und Ludwig Neuber, dem Neubürgerbeauftragten des Rhein-Sieg-Kreises. Die neuen Bürger kommen aus 30 Ländern, die meisten aus Syrien und der Türkei (jeweils neun), gefolgt von Albanien und dem Irak (jeweils acht) und Afghanistan (sieben). Vier von ihnen waren bisher staatenlos. Es sind 42 Männer, 39 Frauen und 26 Kinder, 14 der Eingebürgerten sind in Deutschland geboren.

Wir haben viel Glück, hier sein zu können, und ich hoffe, etwas zurückgeben zu können.
Amy Rose Pabilona

Amy Rose Pabilona war die einzige Philippinerin, die an diesem Tag eingebürgert wurde. In der Nähe ihrer Wohnung in Manila war eine deutsche Sprachschule, bei der es die Möglichkeit gab, zuerst Kurse zu belegen und diese später zu bezahlen. Über die Schule erfuhr sie, dass in Deutschland Pflegepersonal gesucht wird. Ihr Studium zur Krankenpflegerin hatte sie bereits abgeschlossen, in Deutschland musste dieses noch anerkannt werden.

Nachts als Krankenpflegerin gearbeitet, tagsüber Deutsch gelernt

„Ich habe dann in der Nacht zwölf Stunden gearbeitet, und am Tag bin ich immer von neun bis zwölf zur Schule gegangen, dann zurück zur Arbeit“, erzählte die 38-Jährige. Sie habe in dieser Zeit kaum geschlafen, aber ihr Traum, ihren Kindern bessere Chancen im Leben zu bieten und auch ihre Eltern finanziell unterstützen zu können, sei wichtiger gewesen als alles andere. Ein paarmal habe sie schon fast aufgegeben, doch eine ihrer Patientinnen habe sie ermutigt, es weiterhin zu probieren.

Die ersten vier Jahre, die sie in Deutschland arbeitete, war sie von ihrer Familie getrennt: „Wir haben aber jeden Tag telefoniert.“ Da bald die Corona-Pandemie ausbrach, konnte sie in vier Jahren nur einmal zurück auf die Philippinen reisen und ihre Kinder sehen. Diese Zeit sei schwer gewesen. „Aber wenn man einen Traum hat, dann ist es nicht wichtig, wenn man traurig ist. Es zählt nur: Welche Zukunft gibt es für meine Kinder, meine Familie?“

Helfen Sie mit Ihrer Stimme, dass Demokraten gewählt werden und keine Anti-Demokraten.
Ludwig Neuber

Neu in Deutschland angekommen, habe sie nicht damit gerechnet, ihren Mann und ihre Kinder jemals hier herbringen zu können, schildert Amy Rose Pabilona. Ihr Mann und ihre beiden Kinder haben die deutsche Staatsbürgerschaft noch nicht, ihr Sohn und ihre Tochter gehen in Bad Honnef in die Grundschule und aufs Gymnasium. Ihr Mann besucht einen Integrationskurs, auf den Philippinen hat er als Bauarbeiter gearbeitet und möchte so bald wie möglich auch in Deutschland Arbeit finden.

Neubürgerbeauftragter betont Verantwortung durch demokratische Wahl

Natürlich vermisse sie ihre Heimat, sagte Amy Rose Pabilona, „Aber ich bin Deutschland sehr dankbar für die Möglichkeiten, die ich hier habe. Ich selbst konnte mich hier weiterentwickeln, aber auch meine Familie. Wir haben viel Glück, hier sein zu können, und ich hoffe, etwas zurückgeben zu können.“ 

Landrat Sebastian Schuster gratulierte den neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern und sprach über Rechte und Pflichten, die mit der Einbürgerung einhergehen. Ludwig Neuber, der als Vierjähriger den Zweiten Weltkrieg miterlebt hat, rief die neu Eingebürgerten vor allem zum Wählen auf, da eine Demokratie hohe Wahlbeteiligungen brauche. „Bringen Sie Ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit zum Ausdruck“, sagte der Neubürgerbeauftragte. „Helfen Sie mit Ihrer Stimme, dass Demokraten gewählt werden und keine Anti-Demokraten.“