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Streitfall HöfferhofNeuer Gemeinderat entscheidet über Unterkünfte in Neunkirchen-Seelscheid

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Bis zu 70 Personen könnten auf dem alten Bauhof-Gelände in Neunkirchen untergebracht werden.

Bis zu 70 Geflüchtete könnten auf dem alten Bauhof-Gelände in Neunkirchen untergebracht werden.

Wohin mit den Geflüchteten? Dieses Problem ist nach wie vor ungelöst. Ob die umstrittene Unterkunft am Höfferhof errichtet wird, entscheidet der neue Rat.

48 Geflüchtete sollten in einer Unterkunft am Sportplatz Höfferhof Platz finden, die Entscheidung dafür längst gefallen sein. Doch die Abstimmung wurde nun erneut verschoben. Ab November wird sich der neue Bürgermeister, Guido Vierkötter (CDU), mit dem umstrittenen Thema befassen, der neu gewählte Gemeinderat ein Votum fällen. Braucht es das Wohnheim noch angesichts rückläufiger Geflüchtetenzahlen?

Von einer „neuen Bedarfsberechnung“ sprach der Beigeordnete Jörg Schneider (CDU) in der letzten Sitzung des alten Rats. Er erwähnte auch den geplanten Ankauf von Mehrfamilienhäusern, den die noch amtierende Bürgermeisterin Nicole Berka (SPD) unlängst ins Gespräch gebracht hatte.

Nach Bürgerprotest wurde Unterkunft in Neunkirchen kleiner geplant

Wenige Monate vor der Kommunalwahl war die Stimmung in Teilen der Nachbarschaft hochgekocht, als Pläne bekannt wurden, Modulbauten für 84 Personen auf dem Parkplatz des Sportplatzes zu errichten. Eine Bürgerinitiative gründete sich, argumentiert wurde mit Integrationsproblemen angesichts der zu hohen Zahl und dem geplanten Ausbau der Sportanlage, für den dann Parkplätze fehlten.

Die Gemeinde schlug als Kompromiss eine kleinere Bebauung für 48 Menschen vor. Aus Sicht des Rhein-Sieg-Kreises sind die verbleibenden 33 Stellplätze für den Sportbetrieb ausreichend, dem schließe sich auch die Bezirksregierung an, heißt es in dem Schreiben. Das gelte für eine befristete Nutzung als Asylbewerberheim.

Im Falle einer Sanierung des Sportplatzes und des anschließenden Wettkampfbetriebs würde aber eine Neuberechnung erfolgen. Hinzu kämen dann aber 22 Stellplätze entlang der Straße, „die den Bedarf zur Genüge decken“.

Man wolle ein „schlüssiges Gesamtkonzept“ vorlegen, sagte der Beigeordnete, erst Ende Oktober fänden die „finalen Abstimmungsgespräche mit dem Kreis“ statt. Die Verwaltung hat bereits eine Liste mit elf Alternativflächen vorgelegt, zehn im Besitz der Gemeinde, eine gehört dem Wahnbachtalsperrenverband. Letztlich seien aber nur fünf davon nutzbar. 

Bicester Park: Lieber sozialer Wohnungsbau als Geflüchtetenunterkunft.

Bicester Park in Seelscheid: Lieber sozialer Wohnungsbau als Geflüchtetenunterkunft.

Neunkirchen-Seelscheid brauche Unterbringungsmöglichkeiten, das Flüchtlingsaufnahmegesetz verlange die Aufnahme bis zu 63 weiterer Menschen, so war der Stand vor wenigen Wochen. Und 195, die am alten Thurn-Gelände leben, müssen umziehen, weil das Containerdorf Ende des Jahres aus baurechtlichen Gründen geräumt werden muss. 78 von ihnen finden eine Bleibe im neuen Containerblock in Hochhausen.   

Neben dem Höfferhof finden sich auf der Liste unter anderem die Übergangskita am Sportplatz in Seelscheid für bis zu 36 und der alte Bauhof an der Ohlenhohnstraße in Neunkirchen für 70 Personen. Letzteres Gelände sollte eigentlich der gewerblichen Entwicklung dienen. Der Bicester Park wird wohl nicht für diese Zwecke genutzt. Hier ist laut Gemeinde sozialer Wohnungsbau möglich – und der gehe vor.