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Köln prescht vorWarum die Stadt Bonn noch kein Badeverbot im Rhein verhängt hat

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Ein Hinweisschild der Stadt Bonn in den Farben rot und weiß. Der Text lautet: „Liebe Besucher*innen! Baden im Rhein ist lebensgefährlich! Schwimmen Sie nicht im Rhein und lasse Sie Ihre Kinder nicht baden oder am Flussufer spielen Durch Schiffe erzeugte Wellen und natürliche Strömungen können einen tödliche Sogwirkung haben. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Im Falle eines Notfalls wählen Sie die 112.“

Das Schild warnt vor dem Baden im Rhein auf Deutsch, Englisch und mit einem Piktogramm.

Die am Rhein gelegenen Großstädte Köln und Düsseldorf bereiten ein Badeverbot im Rhein vor. Was sagt die Stadt Bonn dazu?

Bereits im Juli hatten sich die Städte Köln und Düsseldorf für ein komplettes Badeverbot im Rhein ausgesprochen. Grund dafür sind die zahlreichen Badeunfälle, die jedes Jahr im Sommer zu Großeinsätzen führen. Dabei kommt es leider auch immer wieder zu tödlichen Unfällen.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat bei der Stadt Bonn nachgefragt, ob auch dort ein Badeverbot geplant ist. Eine Pressesprecherin erklärt, dass man „bislang dafür keine Rechtsgrundlage gesehen“ hebe. Der Rhein sei eine Bundeswasserstraße und gehöre damit in die Zuständigkeit des Bundes. Daher sei noch unklar, welche Behörde ein solches Verbot überhaupt verhängen könnte. Zudem sei unklar, wie ein Badeverbot im Rhein durchgesetzt werden könnte.

Stadt Bonn: Schilder und Medien sollen Menschen warnen

Daher würde die Stadt Bonn aktuell auf präventive Maßnahmen setzen. An verschiedenen Stellen des Rheins in Bonn seien „sehr präsent“ Schilder angebracht, die auf Deutsch und Englisch vor einem Baden im Fluss warnen. Die Sprecherin weist auch darauf hin, dass auf der Webseite der Stadt Bonn eine Information zu finden ist, die darüber aufklärt, dass das Schwimmen im Rhein lebensgefährlich ist: „Außerdem geht das ja auch immer durch die Medien“. 

In dem Artikel „Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich“ auf der Webseite der Stadt Bonn heißt es: „Durch die Wasserverdrängung der vorbeifahrenden Schiffe entsteht auch in Ufernähe Sogwirkung. (...) Selbst geübte Schwimmer*innen können dieser Strömung nicht lange standhalten.“

Gewarnt wird auch vor den Rheinkribben, den „Steinmauern“, die quer in den Fluss hineinragen. Sie sollen das Ufer stabilisieren. Für Badende seien die Kribben, die auch Buhnen genannt werden, besonders gefährlich: An den Spitzen entstehen gefährliche Strudel, die Schwimmerinnen und Schwimmer mitreißen können.

Die Pressesprecherin der Stadt Bonn weist darauf hin, dass man sich der Entscheidung der Städte Köln und Düsseldorf bewusst sei und „die Situation verfolge“.

Inzwischen hat das NRW-Innenministerium bekannt gegeben, dass den Badeverboten der Kommunen nichts entgegenstehe. Wann das Badeverbot in Köln und Düsseldorf umgesetzt wird, ist noch nicht bekannt. In Düsseldorf wird derzeit eine entsprechende Verordnung erarbeitet. Die Stadt Köln prüft die Übertragbarkeit. Auch Neuss will ein komplettes Badeverbot im Rhein verhängen. Damit setzen sich die Städte für ein einheitliches Vorgehen entlang des Rheins ein.