Corona-VirusSo schützen Rhein-Sieg-Firmen mit China-Kontakten ihre Mitarbeiter

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Coronavirus Mediziner

Die Zahl der Neuinfektionen stieg seit Ferienbeginn in Rhein-Berg an, (Symbolbild)

  • Das Corona-Virus hat auch Auswirkungen auf Firmen im Rhein-Sieg-Kreis.
  • Nicht wenige Unternehmen haben Kontakte nach China.
  • Deswegen wird zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen für die Mitarbeiter gegriffen.

Rhein-Sieg-Kreis – Vom Reiseverbot bis zum Homeoffice: Auch Firmen aus dem Rhein-Sieg-Kreis sind von Einschränkungen durch das Corona-Virus betroffen. 

Hennecke

Der Maschinenbauer Hennecke aus Sankt Augustin hat rund 80 Mitarbeiter in China. „Unsere Produktionsstätte in Jiaxing und unser Vertriebsbüro in Shanghai sind auf Anordnung der Behörden vor Ort bis zum 9. Februar geschlossen“, berichtet Torsten Spiller von Hennecke. Ob sie dann wieder geöffnet würden, hänge davon ab, was die Behörde entscheide. Einige Kollegen arbeiteten zurzeit im Homeoffice, wenn dies möglich sei. (vr)

WMV

Der Windecker Maschinenbauer WMV hatte im Herbst einen Auftrag aus China bekommen. Der sei noch nicht in der Phase, in der Mitarbeiter nach Asien reisen müssten, berichtet Firmenchef Martin Müller. „Wir sind alle verunsichert“, gibt er zu. Dennoch wolle er sich von den Berichten über das Corona-Virus nicht verrückt machen lassen.

Der Maschinenbauer WMV in Windeck hat geplante Flüge nach China verschoben.

Der Maschinenbauer WMV in Windeck hat geplante Flüge nach China verschoben.

Flüge nach China seien zwar erst einmal verschoben worden. Fest stehe aber auch: „Das Leben muss weitergehen, Isolation geht nicht. Ich beobachte das erst einmal und halte den Ball flach.“ (sp)

Reifenhäuser

In der Region Wuhan selbst hat der Troisdorfer Maschinenbauer Reifenhäuser derzeit keine Beschäftigten im Einsatz. Dennoch hat auch der Hersteller von Kunststoffextrusionsmaschinen auf die Lage reagiert. Seit dem 13. Januar informiere die Firma über den Arbeitsmedizinischen Dienst und die Betriebsärztin die Beschäftigten, die Aufgaben auch auf Reisen wahrnehmen, sagte Sprecherin Tanja Kühn-Söndgen. Reifenhäuser-Reisende, die sich zurzeit in anderen Teilen Chinas aufhalten, kommen bald zurück. Schon in der vergangenen Woche wurden Beschäftigte, die im Auftrag des Unternehmens zu Montagearbeiten nach China gereist waren, nach Deutschland zurückgerufen. Zugleich wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen, von Reisen nach China abzusehen.

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Mit einer regionalen Vertriebseinheit ist Reifenhäuser in China vertreten. Die bei Plastic Machinery in Suzhou westlich von Shanghai tätigen Kollegen – allesamt Chinesen – arbeiteten seit den chinesischen Neujahrsferien im Homeoffice, statt ins Büro zu kommen, sagte Unternehmenssprecherin Tanja Kühn-Söndgen. „Wir schauen“, sagte sie auf die Frage nach der Dauer solcher Beschränkungen. „Das ändert sich ja dauernd“, man orientiere sich an den Warnungen der Weltgesundheitsorganisation WHO und des Auswärtigen Amtes. Offen sei, so Kühn-Söndgen, ob die bedeutende Fachmesse Chinaplast vom 21. bis 24. April in Shanghai stattfinden werde. (dk)

Siegwerk

„Wir sind davon relativ unberührt“, sagt Bettina Horenburg, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Siegwerks, in Bezug auf das Corona-Virus. In Shanghai habe das Siegburger Unternehmen 350 Mitarbeiter in Produktion und Vertrieb, die seit dem chinesischen Neujahrsfest zuhause blieben. „Krankheitsfälle sind uns nicht bekannt.“ Zwar sei China ein wichtiger Rohstofflieferant für den international tätigen Druckfarbenhersteller, bisher aber in dieser Hinsicht „alles in Ordnung“. Der Einkauf beobachte allerdings die Situation, um nötigenfalls schnell Alternativen finden zu können. (ah)

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