Kulturhalle kabelmetal in SchladernSkandal um umstrittene Band

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Windeck – Die Kulturhalle „kabelmetal“ am Schladerner Siegwasserfall steht, kaum eingeweiht, schon im Mittelpunkt eines kleinen Skandals. Aufgebrachte Bürger und am Montag offenbar ein Machtwort von Bürgermeister Hans-Christian Lehmann aus dessen Urlaub haben den Auftritt einer Band verhindert, die im Internet Gewalt verherrlicht. „Das war mir zu riskant“, erklärte Lehmann auf Nachfrage, warum er die Absage anwies.

Ins Programm für „kabelmetal“ sei die Berliner Band Ost+Front auf Vorschlag aus dem Umfeld der Geschäftsführung gehoben worden, erklärte Heike Hamann am Montag. Sie vertritt die Gemeinde Windeck im Führungstrio der Geschäftsführer. Die Eigentümer der Halle sind durch Stefan Steinhausen vertreten.

Dritte im Bunde ist Gabriele Faust von der Bürgerkulturstiftung. Ost+Front seien ohne ihre Kenntnis eingeladen worden. Erst Freunde hätten sie auf die Internetseite der Gruppe aufmerksam gemacht. Dort ist unter anderem ein blutrünstiges Video zu sehen, in dem ein Schlächter auf Körperteilen herumhackt, die den Eindruck erwecken, als seien sie die von Menschen.

Neben der Gewaltverherrlichung, die mit dem Image Windecks nicht vereinbar sei, ist Faust entsetzt über den Namen der Gruppe. Das sei ein historischer Begriff, der mit Kriegsschlachten und viel Leid und Elend verbunden sei. In der Halle „kabelmetal“, die 1917 auch Kriegslazarett war, soll am 25. Mai 2014 an den Beginn des Ersten Weltkrieges erinnert werden. In diesem Zusammenhang sei ein Konzert dieser Gruppe „zynisch“, meint Faust.

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