Beim Benefiz-Fußballspiel der prominenten Ruhrpott-Kicker gegen die SpVgg. Hurst-Rosbach kamen mehr als 5000 Euro für das Kinderhospiz Olpe zusammen.
Ruhrpott-HeldenPromis kicken in Windeck für den guten Zweck

Mario Basler zeigte beim Benefizspiel vor 350 Zuschauern, dass er fußballerisch nichts verlernt hat.
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.„Nicht vordrängeln – erst kommen die Kinder dran!“ rief Mario Basler verschmitzt in die Menge, als sich Fans um ihn drängten. Der Kult-Kicker machte an diesem Samstag klar: Hier ging es nicht nur um Fußball, sondern vor allem um die, für die der Tag gedacht war – die Kinder. Und das Windecker Ländchen strahlte, als wäre der Ruhrpott selbst eingezogen.
Rund 350 Zuschauer säumten das Areal auf dem Sportplatz der RTF-Arena „Am Freibad“ und feierten ein Benefizspiel, das mehr war als nur ein Duell zwischen Promis und Kreisliga-Kickern. Es war ein Fest der Emotionen, voller Anekdoten, Selfies und großer Gesten – und das alles für einen guten Zweck: Der Erlös von mehreren Tausend Euro wird an das Kinderhospiz Olpe gehen. „Das war ein Festtag für unseren Verein – und für ganz Windeck“, freute sich Manuel Wolfen, Geschäftsführer der SpVgg. Hurst-Rosbach.
Mario Basler schießt in Windeck ein Sahne-Tor
Sportlich gehörte die Bühne erwartungsgemäß den Ruhrpott-Helden. Das Team um Basler, Brinkmann und Co. siegte mit 4:2 (2:0). Schon das 1:0 ließ viele Fans mit der Zunge schnalzen: Freistoß aus etwa 25 Metern Torentfernung – Basler lief an und schlenzte den Ball sehenswert in den Winkel. „Wie in seinen besten Zeiten“, schwärmte Wolfen. „Ein echtes Sahne-Tor.“
Auch Sascha Solbach, General Manager bei der HDOA Group und Mitorganisator, lag mit seinem Tipp goldrichtig: „Das Spiel geht 4:2 aus.“ Nur hatte er ursprünglich auf die Hausherren gesetzt – doch die Gäste gewannen. Kommentator-Legende Werner Hansch unterhielt die Zuschauer gemeinsam mit Stadionsprecher Guido Weber mit launigen Sprüchen und sorgte für Stadionatmosphäre.

Lennox Lüdtke und Jonas Wadenbach, unverkennbar große Schalke-Fans, ergatterten das eine oder andere Autogramm von Ingo Anderbrügge und anderen Ruhrpott-Helden.
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Doch die wahren Helden standen nicht nur auf dem Rasen. Zwei zehnjährige Nachwuchs-Fans, Lennox Lüdtke und Jonas Wadenbach, waren eifrig auf Autogrammjagd und ergatterten Unterschriften von Basler, Brinkmann, Fischer, Van Hoogdalem und vielen anderen. „Alle Bälle sind weg!“, konnte Hansch verkünden: 50 signierte Spielbälle waren für jeweils 20 Euro verkauft – eine Einnahme von stolzen 1000 Euro.
Auch die Trikotversteigerung sorgte für Gänsehaut. Ein handsigniertes Basler-Trikot brachte 1500 Euro – ersteigert von einem Gast aus der Schweiz. Für das Trikot von Ingo Anderbrügge legte Mario Hermes von der SpVgg. Hurst-Rosbach sogar 1600 Euro auf den Tisch. Insgesamt kamen allein bei der Versteigerung über 5000 Euro zusammen. „Und das ist das Einzige, was heute zählt“, sagte Anderbrügge, der die Ruhrpott-Helden einst mitgegründet hatte.
Eine große Nummer für den kleinen Verein aus Windeck
Zum „Held des Tages“ kürte der Verein seinen zweiten Vorsitzenden Hannes Rötzel für seine Verdienste um den Klub. Doch der winkte bescheiden ab: „Um mich geht es heute nicht. Es ist wichtig, für andere etwas Gutes zu tun.“
Auf dem Rasen schlug sich die SpVgg. Hurst-Rosbach tapfer. Viele der Ü40-Kicker, die einst 2008/09 den Aufstieg in die Kreisliga A feierten, sprachen von einem „ganz besonderen Spiel“. „Alle haben sich reingehängt. Solche Stars hat man nicht jeden Tag als Gegner“, sagte Wolfen.

Das von den Ruhrpott-Helden unterzeichnete Trikot: Hannes Rötzel, Ingo Anderbrügge, Herner Hansch und Guido Weber freuten sich über die 5000 Euro, die bei der Versteigerung zusammenkamen.
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Initiiert hatte das Spektakel Mario Hermes, unterstützt von Sascha Solbach. „Wir waren da ein gutes Organisationsteam hinter den Kulissen“, lobte Wolfen. „Für unseren kleinen Verein war das eine große Nummer. Wir haben wieder einmal gezeigt, was wir in Windeck auf die Beine stellen können.“
Bei der After-Show-Party endete der Tag bei Currywurst, Kölsch und Geschichten aus alten Bundesliga-Zeiten. „Als wir abends alle gesund und munter zusammenstanden, war es ein gelungener Tag“, meinte Anderbrügge. Ob es eine Fortsetzung gibt? Wolfen lachte: „Wenn 350 Menschen zusammenkommen und mehrere Tausend Euro für eine gute Sache spenden, liegt das doch nahe.“
Traditionsmannschaft mit Ex-Profis
Die Ruhrpott-Helden sind eine Fußball-Traditionsmannschaft, die 2008 gegründet wurde, um für soziale Projekte auf dem Platz zu stehen. Viele bekannte Ex-Profis haben sich der Truppe angeschlossen – darunter Mario Basler, Ingo Anderbrügge, Ansgar Brinkmann, Adam Bodzek, Oliver Reck und Claus Reitmaier. Auch Rüdiger Abramczik und Klaus Fischer mischen regelmäßig als Betreuer mit. Kommentiert werden die Partien oft vom legendären Reporter Werner Hansch.
Vier bis fünf Spiele absolvieren die Ruhrpott-Helden jedes Jahr. Die Erlöse gehen stets an gemeinnützige Zwecke, von Kinderhospizen bis zu regionalen Initiativen. Neben dem Fußball steht die Nähe zu den Fans im Mittelpunkt: Autogrammstunden, Fotos und lockere Sprüche gehören genauso dazu wie sportliche Einlagen auf dem Rasen.