Fußball-MittelrheinligaDahas' Erlösung im fünften Anlauf

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Durststrecke beendet: Mohamed Dahas vom FC Hennef. 

Hennef – Wie viel Frust sich bei Mohamed Dahas (26) aufgestaut hatte, zeigte sich im Moment der Erlösung. Als der Angreifer des FC Hennef 05 im Duell bei der SpVg Wesseling-Urfeld (4:1) das zwischenzeitliche 3:0 markierte, ballte er energisch die Faust und schrie die Erleichterung über seinen ersten Rückrundentreffer heraus. Ein befreites Lächeln wollte sich aber auch dann nicht breitmachen auf seinem Gesicht; stattdessen nahm Dahas die Gratulationen der Teamkollegen zu seinem 14. Saisontor mit gesenktem Kopf entgegen.

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Auch sein nur wenige Minuten zuvor vergebener Strafstoß dürfte zur ernsten Miene beigetragen haben. Während Dahas am 16. Spieltag gegen Borussia Freialdenhoven (4:0) noch seinem (bis dato erst einmal erfolgreichen) Sturmpartner Tiziano Lo Iacono generös die Ausführung überlassen hatte, schritt er in Wesseling selbst zum Elfmeterpunkt. „Er wollte seine Durststrecke mit aller Macht beenden“, erläuterte Coach Sascha Glatzel hinterher. „Die vier Spiele ohne eigenen Treffer sind nicht spurlos an ihm vorbeigegangen.“

Dabei wäre die Geduld des Trainers beinahe aufgebraucht gewesen: „Ich habe Mo in der Halbzeit mehr oder weniger angezählt. Zu diesem Zeitpunkt war er der erste Kandidat für eine Auswechslung.“ Glatzels Appell sollte ebenso fruchten wie die Maßnahme, Dahas vom Sturmzentrum auf den linken Flügel zu beordern. „Er hat dort die richtige Reaktion gezeigt“, erklärt der 45-Jährige.

Duell in Frechen

Nach der Pflicht folgt die Kür – für den Siegburger SV 04 ist es eher umgekehrt. Nach dem Testspiel-Highlight gegen den Bundesligisten 1. FC Köln (1:8) ist man wieder im Ligaalltag gefordert. Am Sonntag (15.30 Uhr) treten die 04er beim Tabellenvierten SpVg Frechen an. Für Sportchef Oliver Bonato ist es „höchste Zeit für den ersten Sieg in diesem Jahr“.  Die Rückkehr von Recep Kartal (Gelb-Rot-Sperre) nährt die Zuversicht. (tim)

Ernsthaft in Frage gestellt habe er seinen Goalgetter allerdings nie. „Ich stehe zu 100 Prozent hinter ihm“, betont der Trainer. „Zumal er nicht nur als Torjäger wertvoll für uns ist, sondern auch als Malocher. Er ackert extrem viel fürs Team.“ Auch deshalb stand Dahas trotz Durststrecke konsequent in der Startelf. „Das wird auch am Sonntag nicht anders sein“, sagt Glatzel vor dem Duell mit dem Tabellenvorletzten SV Breinig.

Geballte Torgefahr

Die Ladehemmung des Hennefer Torgaranten hatte laut Dirk Hager sogar etwas Gutes. Sie habe gezeigt, dass man auch ohne dessen Tore Spiele gewinnen könne – so wie etwa beim 4:1 in Arnoldsweiler. „Wir hängen nicht am Tropf von Mohamed Dahas“, stellt der Sportchef der 05er klar. „Ich bin froh, dass wir viele torgefährliche Spieler in unseren Reihen haben.“ Damit meint er neben dem verletzten Celal Kanli (7 Treffer) vor allem Michael Okoroafor (5), Ernesto Jimenez (4) und Lo Iacono (4). Auch Glatzel betont: „Meine Mannschaften funktionieren immer nur als Kollektiv. Gerade für die Jungs ist es wichtig zu sehen, dass wir nicht von einem einzelnen Spieler abhängig sind.“

Duo kehrt zurück

Knifflig wird es nur, wenn mehrere Leistungsträger gleichzeitig ausfallen. Zumindest im Duell beim Schlusslicht Wesseling-Urfeld sollten die 05er auch diese Herausforderung meistern, wenn auch ohne zu glänzen. Allein im defensiven Mittelfeld waren vier Akteure ausgefallen, sodass Sakae Iohara und Joel Kouekem erstmals gemeinsam auf der Doppel-Sechs ran mussten. Außerdem schlüpfte Jimmy Mbiyavanga in die ungewohnte Rolle als Innenverteidiger. Am Sonntag dürfte sich die Startaufstellung des FCH wieder ändern, immerhin kehren Rechtsverteidiger Burak Mus (Rotsperre) und Abräumer Jannik Stoffels (5. Gelbe Karte) zurück.

So oder so sind drei Punkte fest eingeplant, schließlich will der FCH dran bleiben am Spitzenreiter 1. FC Düren. „Wir sind wie lästige Fliegen, die sich einfach nicht abschütteln lassen“, sagt Glatzel. Diese Hartnäckigkeit soll nun der SVB zu spüren bekommen.

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