Ärger um Wochenmarkt in HennefMarktgilde kündigt Klage gegen Stadt an

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Auf dem Hennefer Marktplatz, hier der Wochenmarkt, findet der Frühlingsmarkt statt.

Hennef – Der Wochenmarkt wird ein Fall für die Justiz. Wie berichtet, will die Stadt den Markt ab Januar 2021 selbst ausrichten und hat die seit 1986 geltende, unbefristete Festsetzung zu Gunsten der Deutschen Marktgilde widerrufen. Am Montag bestätigte der Hauptausschuss das Vorgehen. In einer Presseerklärung kündigt die Marktgilde an, sie werde sich gegen den Beschluss, den sie „als unbegründet und als Rechtsbruch“ ansieht, juristisch zur Wehr setzen.

Händler„sehr unzufrieden“ mit der Arbeit der Marktgilde

Im Vorfeld hatten sich die Händler „sehr unzufrieden“ mit der Arbeit der Marktgilde gezeigt, die ihrerseits gegen die Händler austeilt: „Einige agitieren gezielt gegen die Marktgilde als Marktveranstalter und spielen Stadt und Marktgilde gegeneinander aus.“ Maßnahmen, wie eine mögliche Verschiebung in Richtung Nachmittagsmarkt am Dienstag, würden boykottiert, Anweisungen missachtet, neue Händler „systematisch weggemobbt, um unliebsame Konkurrenz fernzuhalten“.

Zu den Standgebühren, die von den Händler als zu hoch kritisiert werden, teilt die Marktgilde mit, dass diese seit April 2017 nicht erhöht worden seien. Auf den Vorschlag, die Sondernutzungsgebühren zu reduzieren, sei die Stadt nicht eingegangen. In der Vergangenheit habe die Stadt pro Jahr jeweils mehr als 9000 Euro an Pacht kassiert, was einen großen Teil des Standgeldes ausmache.

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Zur beklagten mangelnden Attraktivität des Marktes merkt die Gilde an, dass Märkte bundesweit mit Konkurrenz durch Supermärkte und Online-Handel zu kämpfen hätten. Man könne zwar noch mehr Werbung betreiben, doch stoße „jeder kleinste Versuch, von den Händlern Werkekostenbeteiligungen zu erheben, auf regelmäßige Ablehnung“. Bei der Auswahl der Händler und Sortimente achte die Marktgilde stets auf ein ausgewogenes Angebot. Eine volle Belegung des gesamten Marktplatzes mit gleichen Händlerzahlen an allen drei Markttagen (dienstags, donnerstags und samstags) sei eine Wunschvorstellung, die niemand erfüllen könne. (kh)

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