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Zwei Tiere verletztBöller in der Silvesternacht versetzten Pferde in Hennef in Panik

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Eva Köhler aus Hennef erlebte eine schlimme Silvesternacht. „Quadrigo Nadales“ lahmt nun wieder. 

Hennef – Eva Köhler hat eine schlimme Silvesternacht hinter sich. Die Besitzerin des Gestüts Halberg hatte den Jahreswechsel bei ihren Pferden verbracht. „Das mache ich immer so.“ Als Ruhe einkehrte, legte sie sich hin. „Um 2.15 Uhr bin ich aus dem Bett geflogen“, erinnert sich die 65-Jährige.

„Es gab mindestens zehn Minuten lang ein ausgiebiges Feuerwerk mit extrem lauten Böllern. Aus der totalen Ruhe heraus, das war schon besonders heftig.“ Zwei Pferde der Pura Raza Española gerieten bei dem Lärm in Panik. „Quadrigo Nadales“ rannte aus der Box, durchriss einen Elektrozaun, lief in den angrenzenden Paddock und galoppierte fast eine Viertelstunde lang.

Kaltstart auf Höchsttempo

Das Fatale: Erst eine Woche zuvor war festgestellt worden, dass er vier Monate nach einem Sehnenanriss lahmfrei war. Das Tier durfte nur zwei Minuten am Tag traben, nachdem es warm gemacht worden war.

„Das war aber wie ein Kaltstart von Null auf Höchsttempo“, erklärt Köhler. Die Folge: „Quadrigo Nadales“ lahmt wieder. Auch „Perfecto“, das andere Pferd mit Sehnenanriss – Köhler vermutet einen Wolfsangriff – ist in seiner Genesung zurückgeworfen. Köhler zog sich schnell etwas über und fuhr zum Marienbrünnchen unterhalb ihres Gestüts.

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Dort traf sie auf acht dunkel gekleidete und teils vermummte Jugendliche, die böllerten. Innerlich am ganzen Körper zitternd sprach sie die Gruppe an. Doch die zeigten sich uneinsichtig: „Das dürfen wir“, „Das ist doch egal“ – das waren die Antworten, die sie bekam, als sie sie ansprach. Dann flüchteten sie.

Die Pferdebesitzerin holte ihren Enkel Zakkarijah und ihr Handy. Gemeinsam verfolgten sie die Jugendlichen, machten Fotos von ihnen. Einige schlugen sich in den Wald.

Am nächsten Morgen tauchte einer von ihnen auf und entschuldigte sich bei ihr. Auch der Vater war zu einem Gespräch bereit. Die anderen allerdings gaben sich nicht zu erkennen. „Ich will, dass die Menschen darüber nachdenken, was passieren kann“, fordert sie. „Da ist noch nie einer auf die Idee gekommen, hier unten zu ballern.“

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Im Marienbrünnchen sind die Reste des Feuerwerks zu sehen. Die Jugendlichen hatten einen Teil dort entsorgt.

Verboten ist das tatsächlich nicht, was die jungen Leute gemacht haben. Aber für die Folgen müssten sie gleichwohl haften. Denn die tierärztliche Behandlung wird wohl Kosten verursachen. Die Tiere müssen jetzt wahrscheinlich wieder über Monate herangeführt werden an ihren alten Ausbildungsstand. Und sie fallen für den Lehrbetrieb aus.

Köhler bildet nämlich Reiterinnen und Reiter aus, sie selbst hat in Portugal bei berühmten Reitmeistern gelernt.