Chartres als VorbildLabyrinth im Kurpark ist vollendet

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Labyrinth Kurpark

16 Meter Durchmesser hat das jetzt eingeweihte Labyrinth im Kurpark.

  • Das Labyrinth im Kurpark ist offiziell eingeweiht.
  • Unermüdlich und mit einer gehörigen Portion Hartnäckigkeit hatte Sigrid Klein das Projekt vorangetrieben.
  • Vor gut zwei Jahren hatte sie begonnen, um einen geistlichen Ort für die Bürger der Stadt zu schaffen.

Hennef – Es ist vollbracht. Das Labyrinth im Kurpark ist offiziell eingeweiht. Unermüdlich und mit einer gehörigen Portion Hartnäckigkeit hatte Sigrid Klein das Projekt vorangetrieben. Am Donnerstag kurz nach 11 Uhr stand sie mit Tochter Tanja in „ihrem“ Labyrinth, glücklich, beseelt, und lauschte dem Ebenbild-Hymnus, den sie sich zur Eröffnung der kleinen Zeremonie gewünscht hatte. Vor gut zwei Jahren hatte sie begonnen, um einen geistlichen Ort für die Bürger der Stadt zu schaffen. Mit der evangelischen Kirchengemeinde und dem ökumenischen Missionskreis fand sie Partner.

Von Fenster inspiriert

Bürgermeister Klaus Pipke vermittelte die Fläche hinter dem Kurhaus, auf dem die „sehr, sehr gelungene Aktion“ realisiert werden konnte. „Das passt genau an diese Stelle im Kurpark“, sagte Pipke bei seiner kurzen Rede. Viele Menschen gingen hier spazieren und nutzten den Gang über die Betonsteine. Inspiriert wurde die Initiatorin durch das berühmte Labyrinth in der Kathedrale von Chartres. Sie berichtete von einem besonderen Erlebnis in dem gotischen Bau, bei der Betrachtung eines Fensters in der Krypta. Darauf entdeckte sie Maria und Maria Magdalena im vertrauten Gespräch. „Der Impuls traf mich mitten ins Herz“, erinnert sich Klein.

Sigrid Klein

Die Initiatorin Sigrid Klein hat den Labyrinth-Stein im Zentrum gemeinsam mit dem Bildhauer Markus Weisheit selbst geschaffen. Sie hat unermüdlich Partner und Sponsoren für das Projekt gesucht.

Aus dem langgehegten Wunsch, den zwölf Meter im Umfang messenden Kreis zu begehen, wurde ein Vorhaben, das sie mit Macht betrieb. Sie suchte und fand Unterstützer und Sponsoren, lernte bei einem Seminar den Labyrinthbauer und - experten Gernot Candolini kennen, ließ sich auch von Rückschlägen nicht von der Umsetzung abbringen.

Das erste Labyrinth für alle

Schließlich war das Geld beisammen. Rund 20 000 Euro hat es gekostet, dazu kommen die Leistungen des Baubetriebshofes der Stadt für die Erdarbeiten und den Unterbau. Der übernimmt die Pflege des Areals, das barrierefrei zugänglich ist. Mit Rollatoren lässt sich der rund 200 Meter lange Gang in dem Kreis von 16 Metern Durchmesser gut bewältigen. Für Rollstuhlfahrer ist es etwas kompliziert. Doch wären die Schleifen noch breiter ausgefallen, hätten sie die Wurzeln der alten Bäume geschädigt, sagte Umweltamtsleiter Johannes Oppermann. Mit dem Landschaftsarchitekten Martin Tochtrop hatte er das Projekt fachlich begleitet, die Hennefer Firma Manuel Bomm führte die Pflasterarbeiten durch, insgesamt vier Wochen Bauzeit. Den Entwurf aber hatte Sigrid Klein mit dem Pfarrer Niko Herzner als „Petite Chartres“ entwickelt. Für alle Beteiligten war es das erste Labyrinth.

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„Es sind Pilgerwege für die Seele“, erklärte die nunmehr entspannte Initiatorin. Dann schnappte sie sich die Hand von Freundin Brigitte Helfen und beschritt „ihr“ Werk zu den Klängen des Spirallieds. Eine lange Schlange schloss sich an, um in siebeneinhalb Minuten den meditativen Weg zu machen. Im Zentrum gelangten sie zum Labyrinth-Stein, den Klein gemeinsam mit dem Bildhauer Markus Weisheit geschaffen hat.

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