Ehrenamtliche Hilfe in Corona-Zeiten700 Masken aus Kostümstoff gespendet

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Jeck und nützlich: Ein Karnevalskostüm lieferte das Material für die Masken, die Jeannine Becker nähte.

Jeck und nützlich: Ein Karnevalskostüm lieferte das Material für die Masken, die Jeannine Becker nähte.

Hennef – Corona-Masken können auch fröhliche Botschaften unters Volk bringen – zumindest die selbstgenähten Pandemie-Accessoires von Jeannine Becker: Stoffreste aus einem kunterbunten Karnevalskostüm hat Becker zu Masken verarbeitet. So wie die pädagogische Fachkraft haben sich zahlreiche fleißige Hobby-Näherinnen für die Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft (CJG) in Hennef eingesetzt: 700 Alltags-Masken haben „uns wohlgesonnene Menschen“, so der Einrichtungsleiter Sascha Dinspel, für die CJG angefertigt und gespendet.

Das deckte den ersten Bedarf der Einrichtung, die 500 Kinder und Jugendliche betreut sowie rund 150 Mitarbeitende beschäftigt. Sie bietet ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfen, auf dem Gelände in Happerschoss leben etwa 70 Kinder und Jugendliche in Gruppen zu acht wie in einem Familienverband, hier sind auch eine Sekundarschule und ein Berufskolleg angesiedelt.

Mit Bild und Blumen geehrt

Stellvertretend für die zahlreichen Maskennäherinnen wurde nun Jeannine Becker gestern geehrt - mit einem Blumenstrauß und einem gerahmten Bild, das ihr Kinder der CJG gemalt haben. Denn die Helferinnen, darunter Mitarbeiterinnen und Angehörige, haben der gemeinnützigen Einrichtung nicht nur aus einem Masken-Engpass herausgeholfen, sondern auch eine stattliche finanzielle Einbuße erspart.

Und sie sitzen weiter an den Nähmaschinen – es werden noch mehr Masken gebraucht. „In fünf bis zehn Minuten“, so berichtet Becker, sei eine Maske fix und fertig. Inzwischen haben die Näherinnen Routine; nur bei den Gummibändern gebe es Engpässe wie vor zwei Monaten beim Toilettenpapier.

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Über das Zeichen der Solidarität freuten sich auch Bereichsleiter Tobias Schuhen und Schulleiterin Nadine Rätz. Die Kinder trügen die Masken voller Stolz, selten sei bei „regelresistenten“ Heranwachsenden ein kleiner Motivationsschub erforderlich. Seit dem 11. Mai läuft der Schulbetrieb wieder in zwei Schichten. Nadine Rätz berichtet auch von der großen Freude unter den Kindern, endlich wieder mit anderen zusammen lernen zu können.

Auch in der Einrichtung in Happerschoss wurde dazu ein Hygienekonzept entwickelt. Doch auch die Fachkräfte müssen Masken tragen, wenn sie die Familien für Beratungsgespräche aufsuchen. „Alle sind sehr tough“, lobt Sascha Dinspel denn die Abstandsregeln seien bei der sozialpädagogischen Arbeit schwer einzuhalten.

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