Der Saal tobte, als Prinz Uli I. mit seiner Prinzessin Renate I. bei der Proklamation für die Session 2025/26 einzog.
Proklamation mit „Quer durch de Waat“Das Hennefer Prinzenpaar wohnt im Fachwerkhof

Skeptisch schaut Prinz Uli I., als ihm Bürgermeister Mario Dahm den Schlüssel fürs Rathaus bei der Prinzenproklamation 2025 in Hennef übergibt, Prinzessin Renate I. jubelt. Moderator Jörg Steinhäuser (r.) freut sich.
Copyright: Stefan Villinger
Das Beste kommt immer zum Schluss. Das ist bei der Prinzenproklamation der Hennefer Karnevalsgesellschaft „Quer durch de Waat“ Tradition. Und das Beste, oder wie der Rheinländer sagt Allerbeste, ist die Prinzenproklamation. Gespannt warteten die Zuschauerschauer in der Mehrzweckhalle Meierheide auf diesen Augenblick. Der Saal tobte, als Prinz Uli I. mit seiner Prinzessin Renate I. einzog.
Dem Prinzenpaar war es kaum möglich, zur Bühne durchzukommen. So viele Hände wurden von ganzem Herzen geschüttelt. Und Prinzessin Renate I. übte schon mal für den Rosenmontagszug am 16. Februar 2026. Sie warf jede Menge Strüssjer in den tobenden Saal. Denn dort vertreten die närrischen Herrscher die Stadt.
Prinz Uli I. hat den Fachwerkhof seines Großvaters renoviert und wohnt dort mit Prinzessin Renate I.
Prinz Uli I. wurde am 16. Mai 1967 in Siegburg geboren. Seine Kindheit verbrachte er im Hennefer Ort Greuelsiefen, gemeinsam mit seinen Eltern Theo und Hedwig Steinhauer und seinem Bruder Jörg. Vor nunmehr 32 Jahren zog es ihn nach Hennef-Auel, wo er den Fachwerkhof seines Großvaters renovierte und mit seiner Prinzessin Renate seine Heimat gefunden hat. Seit 28 Jahren arbeitet Uli Steinhauer als selbständiger Versicherungs- und Finanzdienstleistungsfachmann in einem Büro in Eitorf. Er ist ein echter Vereinsmensch: Seit 2010 ist der neue Prinz Mitglied der Karnevalsgesellschaft „Quer durch die Waat“ und engagiert sich seit über zehn Jahren dort als zweiter Vorsitzender.

Tollitäten zum Anfassen: Umjubelt vom närrischen Volk wurde das Prinzenpaar beim Einzug in den Saal.
Copyright: Stefan Villinger
Renate Steinhauer wurde am 17. November 1969 in Daun geboren und wuchs in Meerfeld in der Vulkaneifel auf. Bereits dort war sie dem Karneval tief verbunden – mit Herz und Hingabe. Mit 25 Jahren zog sie nach Hennef-Auel, wo sie ihre neue Heimat gefunden hat. Seit 30 Jahren arbeitet Renate als OP-Schwester in Bonn-Hardtberg. Neben Beruf und Familie fand sie immer Zeit für gesellschaftliches Engagement: 17 Jahre war sie Mitglied im Kreistag für ihren Wahlkreis in Hennef, und lange Jahre aktive Musikerin im Musikverein Allner.
Damit das Warten auf das Prinzenpaar nicht zu lange dauert, gab es bei der Proklamation wieder ein ausgezeichnetes Programm. Literat Udo Lambertz hatte wie immer das richtige Händchen für die besten Bühnenauftritte. Das lobte ausdrücklich Sitzungspräsident Jörg Steihauer, der in der Session 2014/15 auch Karnevalsprinz war. Jetzt hat sein Bruder Uli diese Tradition in der Session 2025/26 fortgeführt.

Bei der Prinzenproklamation in Hennef hatte auch das Damenkomitee Vollblut Eulenberg eine närrische Abordnung mit leuchtenden Kappen geschickt. Links Vorsitzende Daniela Miebach.
Copyright: Stefan Villinger
Bei den Kostümen im Saal fielen Pailettenkostüme auf. Eine Abordnung des Damenkomitees Vollblut Eulenberg hatte leuchtende Kappen auf. „Wir wollen doch dabei sein, wenn Hennefs Tollitäten ins Amt eingeführt werden“, so Vorsitzende Daniela Miebach. Zum Lachen brachten den Saal Willi und Ernst - Rentner aus Leidenschaft. Von ihnen konnte man erfahren, dass es eigentlich in der Kirche elf Gebote gibt. Das Elfte lautet: Du sollst nicht Helau sagen. Da das aber selbstverständlich ist, musste es nicht extra aufgeschrieben werden.
Die Frauenband Mätropolis setzt auf Interaktion mit dem Publikum - alle machten begeistert mit
Bei Hit „Köln ist cool“ der Band Stadtrand sang das Publikum begeistert mit. Einige Gäste ersetzten aber das Wort Köln durch Hennef, weil diese Stadt doch eigentlich viel cooler ist. Die Frauenband Mätropolis setzt auf Interaktion mit dem Publikum. Alle machten begeistert mit. Von ihnen konnten die Zuschauer fahren, dass Fiesta eigentlich kein Auto, sondern eine große Feier ist.

Die Frauenband Mätropolis brachte kurz vor der Proklamation richtig Stimmung in den Saal.
Copyright: Stefan Villinger
Dann zog das neue Prinzenpaar, angeführt von den Husaren Grün Weiß Siegburg, ein. Bürgermeistermeister Mario Dahm überreichte den Schlüssel zum Rathaus erst, nachdem er eine lustige Rede, die aus einhundert Liedertiteln bestand, gehalten hatte. Alle einschlägigen Hits kamen darin vor. Und beim Blick ins Publikum erkannte er Prinz Rainer II, der erst am Tag zuvor seine närrische Regentschaft in Uckerath angetreten hatte.
Im Stimmung in der Mehrzweckhalle Meiersheide war wie immer bestens. Das Besondere dort ist, dass am Saalende Stehtische platziert sind. Damit ist die ganze Proklamation ein wenig aufgelockert und man kann sich vom Tisch dort auch zu einem närrischen Austausch mit anderen Gästen treffen.

