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Denkmal eingeweihtDer Drei-Herren-Stein in Hennef-Meisenbach wurde umfassend saniert

3 min
Alwin Müller, Vorsitzender des Heimatvereins Eitorf, sprach bei einer kleinen Feierstunde am Drei-Herren-Stein.

Alwin Müller, Vorsitzender des Heimatvereins Eitorf, sprach bei einer kleinen Feierstunde am Drei-Herren-Stein.

Das Denkmal wurde erstmals 1989 feierlich eingeweiht, musste aber mehrfach nach Beschädigungen wieder instandgesetzt werden.

Der Baubetriebshof hatte am Morgen noch das Grün um den Basaltblock feingemacht. Alwin Müller, Vorsitzender des Heimatvereins Eitorf, bedankte sich beim Hennefer Bürgermeister Mario Dahm, der wie sein Amtskollege aus Eitorf, Rainer Viehof, zur Feierstunde am Drei-Herren-Stein in Hennef-Meisenbach gekommen war.

Ihnen sei es gelungen, „das Denkmal erneut herzurichten und in Würde zu versetzen“. Am 27. August 1989 war es durch die Initiative des Westerwald-Vereins Buchholz, des Heimatvereins Eitorf und der Bürgergemeinschaft Uckerath gebaut und eingeweiht worden. Der von der Basalt AG gestiftete Brocken markiert einen Ort mit langer Geschichte.

Zahlreiche Gäste waren zu dem kleinen Festakt gekommen.

Zahlreiche Gäste waren zu dem kleinen Festakt gekommen.

Schon um 1600 wurden hier Grenzsteine gesetzt, die die Territorien dreier Herren voneinander trennten: das Herzogtum Berg, die Grafschaft Sayn und das Kurfürstentum Köln. Die Frankfurter Straße, die heutige Bundesstraße 8 oder auch Hohe Straße, verläuft ganz in der Nähe. Sie war eine wichtige mittelalterliche Handelsroute zwischen Köln und Frankfurt am Main. Der Grenzpunkt war eine strategische Position für Zölle und Kontrolle, wie Müller in einem Text schreibt.

Auch die modernen Verwaltungsgrenzen orientieren sich an diesem Stein, hier trennen sich die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, die Regierungsbezirke Köln und Koblenz, die Kreise Rhein-Sieg, Altenkirchen und Neuwied, die Kommunen Buchholz, Hennef, Eitorf und Kircheib.

Nach Vandalismus, Diebstahl und Beschädigungen musste das mitten in der Landschaft stehende Denkmal nach 30 Jahren wieder hergerichtet werden. Dieses Mal dauerte es nur vier Jahre, bis wieder Hand angelegt werden musste. Dirk Steffens restaurierte es in Privatinitiative. Am 24. Mai 2023 gab es zudem einen Ortstermin zum Sachstand der Erddeponie mit der Rhein-Sieg Erdendeponiebetriebe (RSEB).

Denn an die kleine Gedenkstätte grenzt das Areal, das die RSEB für eine Erddeponie nutzen will. Dagegen richtet sich der Widerstand einer Bürgerinitiative, zu der sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger von Meisenbach vereinigt haben. Sie nutzten die Gelegenheit, um ihr Anliegen aufmerksam zu machen, mit Transparent und deutlichen Ansagen.

Das hat schon ein Geschmäckle.
Birgit Boddenberg, Bürgerinitiative gegen die Erddeponie

„Das hat schon ein Geschmäckle“, meinte Birgit Boddenberg und spielte darauf an, dass die RSEB mit einer Spende die jetzige Sanierung ermöglicht hat – just nachdem der Antrag auf die Errichtung der Deponie gestellt worden sei. „Wo kommt das Geld auf einmal her?“, fragte ein Initiativmitglied lautstark. „Wie wir ausgeschlossen werden, ist für uns nicht mehr tragbar.“

Müller hatte dagegen dem Geschäftsführer der RSEB, Meinolf Hein, für die Spende ausdrücklich gedankt. „Wir hegen und pflegen das Denkmal, mit dem Rest haben wir nichts zu tun“, stellte er klar. Viehof versuchte, das Gemeinsame zu betonen, wie Müller schon auf eine Broschüre aus 1989 verwiesen hatte: „Die Wiederrichtung des Drei-Herren-Steins soll ein Anlass sein, die Menschen, die Politiker und die Verwaltungen von hüben und drüben einander näherzubringen.“

Die Bürgerinitiative gegen die Erddeponie nutzte die Gelegenheit, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.

Die Bürgerinitiative gegen die Erddeponie nutzte die Gelegenheit, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.

Dieses Ansinnen fand sich zumindest im hohen Besuch bei der Feierstunde bestätigt, neben Dahm und Viehof waren auch der Kircheiber Bürgermeister Lothar Bellersheim und der Vorsitzende des Westerwaldvereins, Werner Schmitz, gekommen. Der Stein stehe, so Müller, „auch für das, was uns heute verbindet: das gemeinsame Erinnern, das Bewahren unserer Heimat und das Miteinander über Regionen hinweg“.

Hennefs Bürgermeister war bei der ersten Einweihung zehn Tage alt

Viehof nannte es einen hervorragenden Anlass. „Der Heimatverein setzt sich dafür ein, und Private kümmern sich darum“, das Kulturgut in Schuss zu setzen. Sein Hennefer Amtskollege Dahm hatte herausgefunden, dass er bei der Erstaufstellung exakt zehn Tage alt war, und stellte in Bezug auf das Denkmal fest: „Ich hoffe, dass es jetzt einige Jahre so bleibt.“

Statt großer Platten, die oft gestohlen wurden und wohl manchen Gartenweg zieren, wurden dieses Mal kleine Steine verwendet. Vielleicht hält die Neuanlage, das ist die Hoffnung, jetzt länger.