EheEvangelische Kirchengemeinde Hennef positioniert sich gegen Olaf Latzel – und für die Homo-Ehe

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Kinder sitzen in einer Kirche. Sie tragen Corona-Masken.

Die Evangelische Kirchengemeinde Hennef lebt, auch in der Christuskirche, offenes, vielfältiges und nicht-diskriminierendes Zusammenleben vieler Lebensformen. (Archivbild)

Der umstrittene Pastor war bei der Evangelisch-Lutherischen Brüdergemeinde zu Gast. Er lehnt gelebte Homosexualität ab.

Olaf Latzel ist Pfarrer der Bremischen Landeskirche, die zur Evangelischen Kirche Deutschlands gehört. Doch seine Äußerungen und Positionen sind nicht die der Evangelischen Kirchengemeinde Hennef. Das stellt Dr. Stefan Heinemann, Pressesprecher der Kirchengemeinde, klar. Hintergrund ist der Besuch des umstrittenen Pastors bei der Evangelisch-Lutherischen Brüdergemeinde am vergangenen Wochenende.

Er war in der Hennefer Klosterkirche zu Gast. Die Brüdergemeinde hat das Gebäude 2018 angekauft. Die eigenständige freie Christengemeinschaft zog damals von Troisdorf nach Hennef. Sie ist nicht Teil der Evangelischen Kirche im Rheinland, anders als die Evangelische Kirchengemeinde Hennef, die es seit 1953 in der Stadt gibt.

Das Amtsgericht Bremen bewertete Zitate von Latzel als Aufruf zu Hass

Latzel hat durch Äußerungen zur Homosexualität und insbesondere durch seine negative Haltung zur Trauung homosexueller Paare schon mehrfach Aufmerksamkeit erregt. Das Amtsgericht Bremen bewertete Zitate von ihm als Aufruf zu Hass und Verletzung der Menschenwürde. Es kam zu Revision und Berufung. Rechtskräftige Gerichtsurteile stehen aber noch aus.

Heinemann macht deutlich, dass die Kirchengemeinde Hennef bunt und vielfältig ist. Menschen aus ganz diversen Lebenswirklichkeiten lebten in ihr ihren Glauben. Sie setze sich für Akzeptanz und gegen Diskriminierung ein. Und natürlich traue sie homosexuelle Paare, setzt sich für Gleichberechtigung, Akzeptanz und Liebe ein.

Die Trauung ist in der Evangelischen Kirche im Rheinland für homo- und heterosexuelle Paare in gleicher Weise möglich.
Dr. Stefan Heinemann, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Hennef

Diese Haltung ist nicht nur geltende Rechtslage der Landeskirche, sondern werde getragen von einem breiten Konsens. Seit dem Frühjahr 2016 - und damit schon mehrere Monate vor der staatlichen Regelung durch den Bundestag - „ist die Trauung in der Evangelischen Kirche im Rheinland für homo- und heterosexuelle Paare in gleicher Weise möglich“, so Heinemann.

„Diskriminierung und Abwertung von Menschen ganz gleich aus welchem Grund sind nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar.“ Deshalb seien keine Äußerungen zu tolerieren, die zu Hass aufrufen und die Menschenwürde verletzen. Die Evangelische Kirchengemeinde Hennef setze sich für ein offenes, vielfältiges und nicht-diskriminierendes Zusammenleben vieler Lebensformen ein.

Die Christuskirche feiert am 17. Dezember einen Gottesdienst zu queerer Theologie

Aus dieser Haltung heraus feiert Pastorin Katharina Opalka am Sonntag, 17. Dezember, einen Gottesdienst zu queerer Theologie unter dem Motto „Wunderbar gemacht“. Er beginnt um 11.15 Uhr in der Christuskirche an der Beethovenstraße.

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