Tödlicher Unfall83-Jährige in Hennef von Zug erfasst

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Polizei und Feuerwehr nach dem tödlichen Unfall im Einsatz in Hennef.

Hennef – Eine 83 Jahre alte Fußgängerin aus Hennef ist am Samstagnachmittag an einem Bahnübergang an der Frankfurter Straße von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden. Die Frau hatte gegen 13.40 Uhr die geschlossene Bahnschranke nahe des Allner Wegs  umlaufen und war trotz Rotlicht auf die Gleise getreten. Andere Passanten hatten sie noch angerufen, Autofahrer sie angehupt, wie Zeugen der Polizei später berichteten. Doch die Seniorin hatte wohl nur kurz die Hand gehoben und abgewunken, so als wollte sie signalisieren, sie schaffe das schon. In diesem Augenblick allerdings kam die S 19 in Richtung Au/Sieg vom Bahnhof Hennef, die an dieser Stelle vermutlich schon 60 bis 70 Stundenkilometer schnell ist.

Der Lokführer leitete sofort eine Notbremsung ein, kam aber erst rund 250 Meter hinter dem Bahnübergang zum Stillstand. Die 83-Jährige war auf der Stelle tot. Andere Passanten, die den Zusammenstoß aus direkter Nähe erlebt hatten, erlitten einen Schock. Notarzt und zwei Rettungswagen eilten ebenso an die Einsatzstelle wie die Freiwillige Feuerwehr, die einen Sichtschutz aufbaute.

Seelsorger betreute die ersten Zeugen

Die Strecke wurde sofort für weitere Zugfahrten gesperrt. Der Feuerwehrseelsorger Wolfgang Rick betreute bereits wenige Minuten nach der Alarmierung die ersten Zeugen, die der Anblick des Erlebten sichtlich mitgenommen hatte. Die Insassen der S-Bahn blieben zunächst sitzen, auch dort bot Rick Gespräche an, die von einigen gerne angenommen wurden. Später wurde der Zug geräumt, Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei halfen den Fahrgästen über die Gleise bis zur nahe gelegenen Frankfurter Straße. Von  dort wurde ihre Weiterfahrt per Bus oder Auto organisiert.

Kreis- und Bundespolizei übernahmen gemeinsam die Aufnahme des tragischen Unfalls. Außerdem leiteten sie Fußgänger am Unfallort vorbei. An Hand ihres Personalausweises konnte die Frau nahezu zweifelsfrei von Polizisten identifiziert werden. Die Kriminalpolizei aus Siegburg sicherte Spuren. Der Einsatzleiter der Polizei forderte in Amtshilfe eine Drohne bei der Feuer- und Rettungsleitstelle des Kreises an. Ein speziell geschultes Team rückte mit dem gewünschten Fluggerät an, um Luftaufnahmen von dem Unfallort für die weiteren Ermittlungen zu machen. Unklar ist, warum die 83-Jährige trotz der deutlichen Warnzeichen auf die Bahnstrecke getreten war.

Die Auswirkungen auf den Zugverkehr waren erheblich, für gut drei Stunden blieb die Verbindung zwischen Hennef und Eitorf in beide Richtungen gesperrt. Zahlreiche Züge fielen aus, erst am frühen Abend normalisierte sich der Verkehr. Autofahrer mussten Umwege in Kauf nehmen, um ihre Ziele zu erreichen, weil die Frankfurter Straße und die Bröltalstraße ab dem Warther Kreisel gesperrt worden waren.

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