Siebengebirge60.000 Bäume gefällt – Regionalforstamt erneuert Wanderwege

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Auf den Rundwegen oberhalb von Kloster Heisterbach wurde am Mittwoch neuer Schotter aufgebracht.

Köningswinter/Bad Honnef – 90.000 Bäume, sagte jüngst Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff im Stadtrat, seien im Stadtwald inzwischen neu gepflanzt oder zumindest von der Stadt bestellt. Der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS), kündigte unlängst Vorsitzender Hans Peter Lindlar an, werde in seinem Wald 10.000 Bäume neu pflanzen.

Es sind große Zahlen, mit denen Waldbesitzer angesichts der Vernichtung Zehntausender Fichten im Siebengebirge durch den Borkenkäfer rechnen müssen. Allein 50.000 Kubikmeter Schadholz wurde nach Mitteilung des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft aus dem Staatsforst im zentralen und südlichen Siebengebirge abtransportiert, was annähernd 60.000 Bäumen entspricht. Oder 1500 Lkw-Ladungen.

Und diese schweren Gefährte sowie die Forstmaschinen (und Starkregen) haben tiefe Schlaglöcher und Spurrillen auf den Forstwegen hinterlassen, die auch von Wanderern, Läufern und Radfahrern genutzt werden. Das Regionalforstamt kündigte jetzt an, in den Bereichen, in denen die vom Borkenkäfer befallenen Fichten abtransportiert sind, die Forstwege zu erneuern.

Matsch wird beseitigt, neuer Schotter ausgebracht

Und das scheint ziemlich aufwendig zu sein. Denn zunächst würden Matsch und humose Bestandteile vom Weg und Wegebankett geschoben, teilte das Forstamt mit und betont: „Diese Maßnahme sieht zunächst für viele Waldbesucher so aus, als würde im Wald eine neue ,breite Straße’ gebaut. Doch das Abschieben ist erforderlich, damit bei Regen das Wasser seitlich vom Weg abfließen und in den angrenzenden Waldbestand versickern kann.“

Ansonsten würde das Wasser über viele 100 Meter die Fahrspuren auf den Wegen hinunterfließen und zu Ausspülungen führen. Anschließend werde neuer Schotter aufgebracht, aber nur in einer Breite von drei Metern, damit eine ausreichend breite Spur für die Holztransport-Laster, aber auch für Feuerwehrfahrzeuge entstehe.

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Im letzten Schritt werde der Schotter dann festgewalzt. „Erst dann ist der Weg nahezu fertig“, so das Forstamt. Im Frühjahr würden sich von alleine mit ortsüblichen Gräsern und Kräutern die Wegebankette begrünen und dem Waldweg seinen Charakter zurückgeben.

Da es aber durch die Flut und den Bauboom zu Lieferengpässen bei den ortsnahen Steinbrüchen komme, könnte sich das Ganze verzögern und sich einzelne Wege länger im „Baustellenzustand“ befinden. Denn: „ Es wird nur Steinmaterial aus den ortsnahen Steinbrüchen eingebaut, um keine fremden Gesteinsarten in den Naturraum Siebengebirge einzubringen.“

Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff hatte übrigens bei der Einbringung des Haushalts erklärt, dass im Stadtwald durch die toten Fichten rund ein Drittel der gesamten Waldfläche ausgefallen sei. Die Stadt könne mithin keinen Gewinn mehr aus ihrem Wald erwirtschaften, sondern müsse im Gegenteil „enorme Kosten für Wiederaufforstung und Waldumbau“ aufbringen.

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