Die Stadt Königswinter will zum künftigen Eigentümer des ehemaligen Hotels Loreley gute Kontakte pflegen. Die CDU schließt Ankauf von Immobilien nicht aus.
Altstadt-ImmobilienDie Stadt Königswinter sieht im ehemaligen Hotel Loreley viel Potenzial

Kostet 3,9 Millionen Euro: das ehemalige Hotel Loreley in der Altstadt von Königswinter
Copyright: Ralf Klodt
Der Verkauf zahlreicher prominenter Immobilien in der Altstadt von Königswinter bietet nach Einschätzung von Oliver Bremm womöglich viele Chancen. „Wir brauchen Leute, die handeln“, sagt der Chef der Tourismus Siebengebirge GmbH. Von Privatleuten, die Geld in die Hand nehmen und beispielsweise in das ehemalige Hotel Loreley investierten, verspricht sich der Tourismusmanager mehr als von einem anonymen Immobilienfonds.
Die Maklerkette Engel & Völkers bietet zurzeit eine Vielzahl von Altstadt-Gebäuden auf ihren Internetseiten an (Rundschau von gestern). Dazu zählen unter anderem das ehemalige Hotel Loreley an der Rheinallee, das für 3,9 Millionen Euro zu haben ist und das einstmals die erste Adresse für betuchte Bürger und den Adel war.
Im gesamten Stadtgebiet sind 400 Hotelbetten vom Markt verschwunden
Aber auch die vormalige WWG-Villa im Süden der Stadt, die ehemaligen Gasthäuser Orangerie und Altes Brauhaus, das einstige Hotel zum Siebengebirge, das Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Drachenfelsstraße/Kleiner Graben oder das „Rebstockhaus“ stehen zum Verkauf.
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Nach Einschätzung von Oliver Bremm fehlt in Königswinter nach wie vor ein Hotel. Im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten seien im gesamten Stadtgebiet 400 Betten vom Markt verschwunden. Auch ein „schönes Brauhaus“ beziehungsweise ein „toll geführtes Gastronomieangebot in der Altstadt“ fehlten, so Bremm.
Beim früheren Hotel Siebengebirge am nördlichen Ende der Fußgängerzone, das von außen einen extrem verfallenen Eindruck macht, und für das Alte Brauhaus im südlichen Teil der Hauptstraße ist allerdings laut Engel & Völkers eine Umnutzung zu Wohnzwecken „grundsätzlich möglich“.
Die Stadt Königswinter sieht ebenfalls Chancen in der aktuellen Entwicklung und werde sie positiv begleiten, so ein Stadtsprecher. Konkret zum ehemaligen Hotel Loreley heißt es: „Die Stadt legt weiterhin großen Wert auf eine stadtplanerische Gesamtbetrachtung des Standorts und wird dazu auch mit einem potenziellen neuen Eigentümer einen guten Kontakt pflegen. Die Immobilie besitzt Potenzial und könnte in Zukunft wieder eine herausragende städtebauliche Stellung entlang der Rheinallee in der Altstadt – sowohl architektonisch als auch für die Belebung der Altstadt — einnehmen.“
Ankauf von strategisch wichtigen Objekten nicht ausgeschlossen
Die CDU, seit der Kommunalwahl wieder bestimmende politische Kraft in Königswinter, ist nach Aussagen ihres Fraktionsvorsitzenden Stephan Unkelbach „zuversichtlich“, dass sich bei einem Verkauf der Gebäude an einen oder mehrere Investoren „der lange Stillstand bei der Entwicklung der Objekte endlich auflöst“. Unkelbach auf Anfrage: „Das wäre ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung der Altstadt.“
Darüber hinaus erklärte er: „Bei für Königswinter strategisch wichtigen Objekten käme für uns auch ein Kauf in Betracht, um die Weiterentwicklung der Altstadt ein Stück weit mehr in der eigenen Hand zu haben.“ Ein Beispiel wollte er zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen, das sei von vielen Faktoren abhängig.
Oliver Bremm ist, was die Entwicklung der ganzen Altstadt angeht, weiter durchaus optimistisch. Mit Fertigstellung der Ersatzstraße, der modernisierten Rheinallee und Rheinpromenade sowie der Bahnunterführung an der Drachenfelsstraße werde die Altstadt wie bei der Regionale 2010 „noch einmal einen Schub“ erfahren. Als positiv verbucht Bremm auch den Umstand, dass für das ehemalige Sealife an der Rheinpromenade eine Nachnutzung gefunden wurde.


