Ein Feuer hat am Sonntagabend ein Wohnhaus in Lohmar-Wahlscheid zerstört und bei einem benachbarten Haus Fassade und Dachstuhl beschädigt. Beide Häuser sind nicht mehr bewohnbar. Über 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Bewohnerinnen und Bewohner konnten sich rechtzeitig ins Freie retten.

Um 21.07 Uhr wurden die Löscheinheiten aus Wahlscheid und Scheiderhöhe zur Straße „Im Auelerhof“ gerufen. Betroffen war entgegen der Befürchtung einiger Feuerwehrleute nicht die gleichnamige Gaststätte, sondern eine Doppelhaushälfte. Auf der Rückseite brannte ein Wintergarten lichterloh.

Brand in Lohmar: Durch die Hitze schmolzen Rollläden und Balkonverkleidungen

Noch bevor die ersten Kräfte an der Wahlscheider Straße eintrafen, wurden die Feuerwehrleute aus Lohmar-Ort und Breidt alarmiert. Das Feuer drohte auf umliegende Gebäude überzugreifen. Die Bebauung ist an dieser Stelle sehr dicht: An das Brandhaus selbst ist ein zweites Wohnhaus angebaut, andere Häuser stehen keine drei Meter entfernt.

Die Feuerwehrleute bauten zwei Riegelstellungen auf und kühlten so die Zündtemperatur herunter. Durch die Hitze waren bereits die Rollläden und Balkonverkleidungen geschmolzen. Auch bei einem dritten Wohnhaus in der Nähe wurden durch die starke Hitzeentwicklung die Jalousien und die Fenster beschädigt. Der Gesamtsachschaden wird auf rund 130 000 Euro geschätzt.

Laut Julian Linneborn, stellvertretender Pressesprecher der Feuerwehr Lohmar, konnten sich die Bewohnerinnen und Bewohner der beiden Häuser rechtzeitig ins Freie begeben. Niemand wurde verletzt.

Dachstuhl in Brand: Löschmaßnahmen aus der Drehleiter

Das Feuer fand in dem Wintergarten reichlich Nahrung. Nach den ersten Schutzmaßnahmen für die umliegenden Bauten begannen die Wehrleute mit dem Löschangriff auf das Feuer. Nach rund einer halben Stunde waren die meisten Flammen in dem Anbau erloschen, doch das Feuer hatte bereits auf den Dachstuhl übergegriffen.

Auch im Inneren des Hauses brannte es nun. Von der Drehleiter aus und von innen bekämpften die Feuerwehrleute die Flammen. Später wurde das Drehleiterfahrzeug umgesetzt, um auch von der Vorderseite löschen zu können. Sie deckten das Dach ab, um alle Glutnester zu finden.

Brandhaus und Nachbarhaus durch Rauch unbewohnbar

Nach gut einer Stunde war auch hier der Brand erstickt. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis nach Mitternacht.

Techniker von Westnetz schalteten das Gebäude stromlos. Die Wahlscheider Straße blieb während des Einsatzes voll gesperrt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auelerhofs versorgten die Einsatzkräfte mit Getränken.

Das Gebäude ist durch das Feuer unbewohnbar, ebenso das angebaute Nachbarhaus, durch das zu viel Rauch gezogen war. Die Bewohnerinnen und Bewohner kamen Linneborn zufolge bei Verwandten unter. Die Löscheinheit aus Birk stellte den Grundschutz für die Stadt Lohmar sicher. 

Kurze Hektik kam auf, als sich ein Hydrant aus der Verankerung löste und eine meterhohe Fontäne in den Himmel schoss. Die Feuerwehrleute drehten ihn zu und verankerten den Hydranten erneut. Die Ursache für das Feuer ist unklar. Die Kriminalpolizei wird den Brandort in den nächsten Tagen untersuchen.