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Parteien reagierenMatthias Schmitz will in Lohmar mit stabilen Mehrheiten arbeiten

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Matthias Schmitz mit Ehefrau Sylvia Schmitz

Matthias Schmitz mit Ehefrau Sylvia Schmitz am Abend nach der Stichwahl

Matthias Schmitz (CDU) hat die Stichwahl gegen Claudia Wieja (Grüne) gewonnen. Vorsitzende anderer Parteien reagieren auf den knappen Wahlsieg.

Matthias Schmitz (CDU) löst Claudia Wieja (Grüne) als neuer Lohmarer Bürgermeister ab. Das steht seit der Stichwahl am Sonntag, 28. September fest. Schmitz dankte seinen Wählerinnen und Wählern, seiner Partei und Familie.

„Jetzt geht es natürlich erstmal darum, sich zu sammeln und die anstehenden Herausforderungen gemeinsam mit allen Fraktionen im Rat bestmöglich anzugehen“, sagte der neue Bürgermeister am Tag nach der Wahl. Als größte Herausforderung sieht er die finanzielle Situation Lohmars. Weitere große Aufgaben zu Beginn seiner Amtszeit sieht er in der bürgernahen Aufstellung der Verwaltung und der Stadtplanung.

Lohmarer SPD und UWG bedauern Niederlage von Claudia Wieja

„Es wurden natürlich viele Projekte der bisherigen Mehrheitskoalition schon so weit abgeschlossen, dass eine großartige Änderung nicht mehr möglich ist“, sagte Matthias Schmitz. Dennoch werde man versuchen, „an der ein oder anderen Stelle noch nachzubessern“.

Dabei denke er vor allem an die Bebauungspläne im Zentrum von Lohmar-Birk sowie am Steinhöferweg in Lohmar-Ort. Durch bereits geschaffenes Baurecht habe man hier politisch nur noch wenige Möglichkeiten - durch Gespräche mit Investoren könne man die Gestaltung der Ergebnisse trotzdem noch beeinflussen.

Jetzt geht es natürlich erstmal darum, sich zu sammeln und die anstehenden Herausforderungen gemeinsam mit allen Fraktionen im Rat bestmöglich anzugehen.
Matthias Schmitz (CDU)

Im ersten Wahlgang erreichte Schmitz noch 924 Stimmen weniger als seine Konkurrentin. „Eine höhere Wahlbeteiligung bei der Stichwahl wäre gut gewesen - ob die dann mir genutzt hätte, weiß ich nicht“, sagte Claudia Wieja. Noch bis Ende Oktober wird sie im Amt sein, die letzte Sitzung des alten Rates findet am Dienstag, 7. Oktober statt.

Stichwahl BM-Kandidat*innen Lohmar: Claudia Wieja (Grüne)

Claudia Wieja war seit 2020 Bürgermeisterin von Lohmar.

Sie habe zahlreiche Anrufe und Nachrichten erhalten, ob Sie denn nicht anderweitig in Lohmar politisch aktiv bleibe, so Wieja. „Aber da ich ja auch nicht für den Rat kandidiert habe, bin ich natürlich ganz raus und werde mich hier in Lohmar auch nicht mehr kommunalpolitisch betätigen.“ Beschlossene Bauprojekte seien schon im Gange, „aber das, was ich beispielsweise in den Bereichen Nachhaltigkeit und Mobilität erreichen wollte, da wird vermutlich einiges gestoppt oder pausiert“. Dabei denke sie beispielsweise an PV-Anlagen auf Dächern.

Eine höhere Wahlbeteiligung bei der Stichwahl wäre gut gewesen - ob die dann mir genutzt hätte, weiß ich nicht.
Claudia Wieja (Grüne)

Wieja bedankte sich bei ihrer Partei sowie der SPD und UWG für ihre Unterstützung im Wahlkampf und die sehr gute Zusammenarbeit. Sie habe viele positive Rückmeldungen bekommen zu dem, was sie als Bürgermeisterin erreicht habe: „Worte, die ich als sehr wertschätzend empfinde und die einem in so einer Situation natürlich auch helfen.“

Bezüglich einer Koalitionsbildung seien Gespräche mit der SPD bereits auf den Weg gebracht, sagte Matthias Schmitz, „um gemeinsam mit einer stabilen Mehrheit Projekte und Ziele umsetzen zu können“. Auf die Verhandlungen blicke er mit Optimismus.

SPD-Vorsitzender kritisiert Matthias Schmitz wegen Unterstützungsvideo der AfD

Uwe Grote, Vorsitzender der Lohmarer Sozialdemokraten, drückte sein Bedauern über die Abwahl von Claudia Wieja aus. „Frau Wieja war aus unserer Sicht eine sehr gute Bürgermeisterin, mit unwahrscheinlich viel Fachkompetenz, die bei den Bürgerinnen und Bürgern sehr präsent war.“ In der ehemaligen Koalition aus Grünen, SPD und UWG sei man hervorragend miteinander ausgekommen, er werde die Zusammenarbeit vermissen.

Frau Wieja war aus unserer Sicht eine sehr gute Bürgermeisterin, mit unwahrscheinlich viel Fachkompetenz
Uwe Grote (SPD)

Grote kritisierte den Aufruf der Lohmarer AfD in den sozialen Medien, Claudia Wieja nicht zu wählen. Matthias Schmitz hätte sich hiervon distanzieren sollen, so der SPD-Vorsitzende. „Das war schon mit ausschlaggebend für die Wahl. Nach dem Aufruf war uns allen klar, dass die Wahl sehr eng wird.“ Bezüglich der Koalitionsverhandlungen werde die SPD sich intern beraten und zeitnah eine Entscheidung treffen.

„Wir bedauern es sehr, dass die Bürgermeisterin es bei der Stichwahl nicht geschafft hat, im Amt zu bleiben“, sagte auch der UWG-Vorsitzende Hans Nix. Norbert Kicinski (FDP) freute sich über den Wahlausgang: „Ich denke, wir kriegen mit Matthias Schmitz viele Dinge wieder neu bewegt in Lohmar.“ Dabei denke er vor allem an die Umstrukturierung des Haushalts und das erneute Prüfen von Bauprojekten. Im neuen Rat werde er mit der CDU zusammenarbeiten.