BaustelleStauampel an B56 löst Chaos aus – Lohmar schaltet sie wieder ab

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Die Stauampel an der Kreuzung B 56/Franzhäuschen 

Lohmar – Zwei Tage nur regelte eine Baustellenampel am Franzhäuschen den Verkehr, jetzt ließ die Stadt Lohmar sie wegen chaotischer Zustände auf der B 56 wieder abschalten. Was lief da schief?

Eigentlich sollten die Lichtsignale den Verkehr fließen lassen und den Autofahrern aus Heide und Albach eine Chance geben, auf die Bundesstraße abzubiegen. Es ist derzeit der einzige Weg, um die Ortsteile zu verlassen, weil die Kreisstraße 13, die Verbindung nach Inger und Birk und zur B 507, bis voraussichtlich Mitte September wegen Bauarbeiten voll gesperrt ist.

Autofahrer können die Baustelle nicht sehen

Von dieser Baustelle aber ist für die Autofahrer, die vor der Baustellenampel an der B 56 im Stau vor sich hin brüteten, nichts zu sehen, was deren Unverständnis noch steigerte: Die Sperrung ist rund einen Kilometer entfernt. „Warum stehe ich hier seit 30 Minuten?“, schrieb ein erboster Berufspendler in den sozialen Netzwerken.

Die Krux liegt in den gleich langen Grünphasen: für die Bundesstraße und für die untergeordnete Kreisstraße. Jeweils etwa acht bis elf Pkw schafften es, die Kreuzung zu passieren, ein sehr guter Wert für die Abbieger, extrem schlecht für die Geradeausfahrenden.

Vollsperrung als Ursache

Anlass für die Baustellenampel ist die Vollsperrung der Kreisstraße 13 zwischen Lohmar-Heide und -Inger, die etwa dreieinhalb Monate dauert. Dort wird ein Regenwasserbecken gebaut sowie die Kreuzung und ein Wirtschaftsweg als Zufahrt zum Neubaugebiet Birk mit Grundschule, Seniorenheim und Feuerwehrhaus erweitert. Die K 13 verbindet die Bundesstraßen B 56 und B 507. An der ohnehin verkehrstechnisch problematischen Kreuzung Franzhäuschenstraße sollte die Ampel den verstärkten Auto- und Fußgängerverkehr regeln, das hatte der Lohmarer Stadtrat beschlossen. (coh)

Weil zeitweise nichts mehr lief zwischen Pohlhausen und Stallberg, liefen die Telefone heiß in den Stadtverwaltungen von Siegburg und Lohmar, und es regnete vernichtende Facebook-Kommentare.

Betroffen war auch der ÖPNV: In den Bussen wurden die  Passagiere unruhig, die Leute an den Haltestellen schauten auf ihre Armbanduhren und Handys; am Hauptbahnhof Siegburg tauchten auf den elektronischen Anzeigen zwar die Linien SB 56, 511 und 577 auf, verschwanden aber wieder, wenn die reguläre Fahrtzeit erreicht war. Kopfschütteln, Achselzucken. „Die Verspätung beträgt 20 Minuten“, rief ein Busfahrer den Wartenden zu.

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Unter dem Druck reagierte die Stadt Siegburg und kritisierte die Stadt Lohmar in ihrem Newsletter: Man sei „überrascht worden vom Projekt Ampelaufstellung“, die Absprachen seien viel zu spät erfolgt.

Wenn es nicht besser laufe, müsse die Ampel entfernt werden. Am Dienstag vermeldete Siegburg: „Lohmar schaltet den Stauverursacher ab und einen Gutachter ein.“ Das weitere Vorgehen würden die Lohmarer „enger mit den Kollegen aus Siegburg abstimmen“. Die Stadt Lohmar versprach, die Ampel „zu optimieren“.

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Die Baustellenampel sorgte für lange Staus auf der B56.

Eine Gruppe von Verkehrsteilnehmern hatte übrigens nichts zu meckern: Die ÖPNV-Nutzer, die am Franzhäuschen aus- und einstiegen, konnten die B 56 dank Ampel problemlos überqueren.

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