Antrag gestelltIn Königswinter soll ein Solarpark entstehen

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Nahe der A 3 bei Dambroich liegt das Rauschendorfer Areal, auf dem der Solarpark entstehen könnte. 

Königswinter/Hennef – In Rauschendorf könnte ein Solarpark entstehen. Die Trianel Energieprojekte GmbH will auf einer rund fünf Hektar großen Fläche an der Grenze zu Hennef-Dambroich die Solar-Freilandanlage verwirklichen. Trianel ist ein Projektentwickler aus Aachen, dessen Gesellschafter Stadtwerke sind, darunter die Bonner Stadtwerke (SWB).

Ein entsprechender Antrag lag dem städtischen Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz am Mittwoch vor. Der Bürgerantrag zur Einleitung eines Bauleitverfahrens für einen Bebauungsplan „Solarpark Gemarkung Rauschendorf“ wurde angenommen. Die Verwaltung ist beauftragt worden, mit der Trianel eine Planungsvereinbarung abzuschließen.

Im Vergleich eher klein

Im Solarpark Rauschendorf könnten rund 5,5 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr produziert werden, teilte der Projektentwickler Trianel auf Anfrage der Redaktion mit. Das entspräche in etwa dem jährlichen Stromverbrauch von 1500 Haushalten. Der produzierte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.

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Mit fünf Hektar sei das Projekt in Rauschendorf im bundesweiten Vergleich ein eher kleineres, innerhalb Nordrhein-Westfalens mit seiner hohen Bevölkerungsdichte aber schon ein größeres. Trianel hat nach eigenen Angaben aktuell rund 100 Photovoltaik-Standorte im Blick, errichtet würden zurzeit rund 120 Megawatt peak (MWp). Bereits realisiert habe man bisher sechs Photovoltaikprojekte, darunter den Solarpark Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz mit einem Ertrag von 15 Millionen Kilowattstunden, den Solarpark Pritzen (Brandenburg; zehn Millionen KWh) oder den Solarpark Camp Astrid (NRW; 2,9 Millionen KWh) 

Vor dem Hintergrund des Klimawandels biete das Projekt die Möglichkeit, die verstärkte Nutzung regenerativer Energiequellen in Königswinter zu fördern. Damit würden der Ausstoß von Kohlendioxid verringert, fossile Energieträger geschont und eine dezentrale Energieversorgung gesichert werden, heißt es unter anderem zu den Zielen der Planung.

Die Fläche liege östlich der Autobahn A 3 und südlich der Landesstraße 143 an der nördlichen Stadtgrenze zu Dambroich und werde derzeit teilweise als Baumschule und als Weide genutzt.

Um den „Solarpark Rauschendorf“ verwirklichen zu können, muss ein Bebauungsplan aufgestellt und der Flächennutzungsplan (FNP) geändert werden. Derzeit ist das Areal laut Verwaltung im FNP als Fläche für die Landwirtschaft ausgewiesen. Der südliche Teil (rund 2,5 Hektar) liege zudem im Landschaftsschutzgebiet und weitere 1,6 Hektar im Überschwemmungsgebiet für den Pleisbach.

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Nicht zuletzt könnte die Fläche berührt werden, wenn der Ennertaufstieg (die seit Jahrzehnten diskutierte B 56n zwischen der Bonner Südbrücke (A 562) und der A 3) gebaut werden sollte, dessen Autobahnanschluss bei Dambroich liegen könnte. Im FNP ist die mögliche Straße laut Verwaltung nachrichtlich aufgenommen, eine konkrete Trassenplanung liege bisher nicht vor. Um zu klären, ob der Solarpark mit den Straßenplänen kollidiert, schlägt die Verwaltung vor, zunächst eine Anfrage nach dem Landesplanungsgesetz NRW bei der Bezirksregierung in Köln zu stellen, um die notwendige landesplanerische Zustimmung zu erhalten. Wenn diese vorliegt, kann man mit der Trianel GmbH eine Planungsvereinbarung abschließen; der Projektträger habe sich bereit erklärt, die Kosten für das Verfahren und die Erschließung zu tragen.

Für die Stadt würden geringfügige Kosten anfallen, die nicht auf die Trianel GmbH übertragbar seien. Deren Höhe sei aber noch nicht genau zu beziffern. 

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