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Mehr Verkehrsunfälle im Rhein-Sieg-Kreis2021 starben fünf Motorradfahrer bei Unfällen

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Im Juni 2021 stirbt ein Motorradfahrer bei einem Zusammenstoß mit einem Lkw auf der B256. (Archivbild)

Rhein-Sieg-Kreis – Nach erfolgreichen Jahren mit stets weniger Verunglückten und einem deutlichen Rückgang 2020, möglicherweise bedingt durch die Corona-Pandemie, ist die Zahl der Unfälle und damit auch die der Verletzten im vergangenen Jahr wieder gestiegen – auf insgesamt 9441 (2020: 8708). Landrat Sebastian Schuster präsentierte die polizeiliche Unfallstatistik und sprach von einem „leichten Rückschritt“. Mit dem Zahlenwerk für 2021 sei das Niveau von 2018 wieder erreicht.

Während die Zahl der Schwerverletzten im Land um 2,2 Prozent zurückging, stieg sie im Gebiet der Kreispolizei Rhein-Sieg um 19,1 Prozent. Neun Menschen starben, im Vorjahr waren es zehn. Besorgniserregend sind die fünf bei Unfällen gestorbenen Motorradfahrer, 2020 war es nur einer.

An 58 Unfällen waren E-Bike-Fahrer beteiligt

Der Leiter der Führungsstelle der Direktion Verkehr, Erster Polizeihauptkommissar Rolf Müller, hob eine weitere Gruppe heraus: die Pedelec-Fahrer. „Es gab zahlreiche Alleinunfälle, auch mit Schwerverletzten.“ Waren es 2020 noch 40, so wies die Statistik für 2021 derer 58 aus. Hier traf es vor allem die Senioren, mit einem Anstieg um 25 Verletzte. Deutlich war die Steigerung auch bei jungen Erwachsenen, mit 211 Verletzten, einem Plus von 45. Ein Lichtblick: Kein Kind wurde tödlich verletzt.

Müller lobte die kreative Arbeit der Mitarbeiter der Verkehrsunfallprävention, die 2300 Kindergartenkinder auf den Verkehr vorbereiteten, 4375 Erstklässlern ein Schulwegtraining verpassten und 3240 Kindern den Fahrradführerschein abnahmen.

Opferschutzhund Nilo hilft in belastenden Situationen

Außerdem stellte Müller einen neuen, vierbeinigen Mitarbeiter vor – Opferschutzhund „Nilo“. Polizeihauptkommissarin Nadine Liboth brachte den reinrassigen Pudel mit. Ein solches Tier gab es zuerst in Essen, wo es im Missbrauchskomplex der sogenannten „BAO Berg“ mehrfach zum Zuge kam. Inzwischen gibt es auch in Gütersloh einen solchen Hund.

Opferschutzhund_Nilo

„Nilo“ ist verspielt. In der Polizeiwache Siegburg hat er schon viele Freunde, zaubert Lächeln in Gesichter.

Nadine Liboth, Leiterin der Verkehrsunfallprävention, will ihn gemeinsam mit den Opferschützern einsetzen. „Er zaubert noch jedem ein Lächeln ins Gesicht“, sagte Liboth. „Damit ist er ein Freudenspender, zumindest für einen kurzen Moment.“

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Dadurch kann er als Türöffner dienen in besonders belastenden Situationen. Allergikerfreundlich, weil er nicht haart, kinderlieb, lebensfroh, verspielt und gelehrig bringt der knapp einjährige „Nilo“ viele Voraussetzungen schon mit, ein bisschen lernen muss der „Flegel“, wie ihn seine Besitzerin liebevoll nennt, allerdings trotzdem noch.

Hauptsächlich sieht Nadine Liboth ihn geeignet für die Arbeit mit Kindern. „Er kann ihnen Angst nehmen nach Unfällen“, beschrieb sie eine Option. Bei der Trauerbewältigung könne er die Stimmung von Geschwisterkindern aufhellen, während die Eltern mit den Opferschützern sprächen. Er kann ab sofort eingesetzt werden.