Fußball-MittelrheinligaHennef erhält Lehrstunde in Sachen Effizienz

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Etienne Kamm (vorne) und der FCH wehren sich nach Kräften, doch am Ende jubelt der 1. FC Düren. 

Rhein-Sieg-Kreis – FC Hennef 05 – 1. FC Düren 0:2 (0:1). Nach 19 Spielen und über 19 Monaten hat es den FC Hennef mal wieder erwischt. Der Fußball-Mittelrheinligist unterlag dem 1. FC Düren mit 0:2 und kassierte damit die erste Liga-Pleite seit einer gefühlten Ewigkeit.

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Die 05er bleiben zwar Tabellenzweiter, mussten den Aufstiegsfavoriten allerdings auf drei Punkte davonziehen lassen. „Das war heute eine Lehrstunde in Sachen Effizienz“, sagte Trainer Sascha Glatzel. „Der Gegner hat aus drei Möglichkeiten zwei Tore gemacht.“ Die erste Halbzeit sei „klar an uns gegangen. Nur leider war unsere Chancenverwertung heute genauso mies wie der Zustand des Rasens.“

Ohne Fortune

Den selbstbewussten Worten ihres Trainers („Wir wollen Düren nicht ärgern, sondern schlagen“) sollten die Spieler des FCH einen selbstbewussten Auftritt folgen lassen. Zumindest eine Halbzeit lang. Doch während Vincent Geimer mit einem gefühlvollen Schlenzer von der rechten Strafraumkante aus traf (9.), fehlte dem FCH die Fortune im Abschluss. Bereits beim Stande von 0:0 war ein Schuss von Mohamed Dahas hauchdünn am Pfosten vorbeigeschrammt (7.). Nach dem Rückstand spitzelte Michael Okoroafor den Ball über Gästekeeper Justin Dautzenberg hinweg, allerdings auch übers Tor (12.). Laut Glatzel hätte es in dieser Szene „Elfmeter geben müssen. Oko wurde ganz klar abgeräumt.“

In der 21. Minute hatte Celal Kanli die Chance zum Ausgleich, doch seinen 17-Meter-Freistoß aus zentraler Position parierte Dautzenberg stark. Dann war es Hannes Viehweger, der nach einer Ecke von Etienne Kamm frei zum Kopfball kam. Der Versuch war zwar wuchtig, aber nicht platziert genug (32.).

0:2 als Genickbruch

Die zweite Halbzeit begann wie die erste, nämlich mit effizienten Gästen. Nach einer Flanke von Markus Wipperfürth pflückte Marc Brasnic den Ball mit dem Rücken zum Tor gekonnt aus der Luft, drehte sich und schloss blitzschnell ab – 2:0 (52.). „Dieses Tor hat uns leider das Genick gebrochen“, so der Hennefer Sportchef Dirk Hager. In der Tat war der Glaube an eine erfolgreiche Aufholjagd mit dem 0:2 erloschen. „Düren hat es anschließend im Stile einer Spitzenmannschaft runtergespielt“, so Hager.

FCH: Michel – Mus, Akalp, Viehweger, Fujimoto – Kamm, Stoffels – Okoroafor (78. Ito), Kanli (72. Schusters), Jimenez (72. Lo Iacono) – Dahas.

Viktoria Arnoldsweiler – Siegburger SV 04 1:3 (0:2). Diesmal konnte sich Bünyamin Kilic auch tatsächlich über die drei Punkte freuen. „Das war genau die Reaktion, die ich mir erhofft hatte“, sagte der Siegburger Trainer nach dem 3:1-Erfolg in Arnoldsweiler. Sieben Tage nach dem blutleeren Auftritt gegen Eilendorf (1:0) zeigten die 04er ein ganz anderes Gesicht. Und das war auch notwendig. „Neben Hennef und Düren war Arnoldsweiler das beste Team, auf das wir getroffen sind“, so Kilic.

Der SSV-Coach hatte mit der Startelf-Nominierung von Daniel Jamann ein glückliches Händchen bewiesen. Der spielende Co-Trainer feierte trotz Leistenprobleme sein Saisondebüt – und sollte prompt treffen. Nach einer Ecke von Mehdi Reichert parierte Viktoria-Keeper Kevin Jackmuth zunächst den Kopfball von Robin Schmidt, doch Jamann staubte zum 1:0 ab (35.). Nur drei Minuten später legte Siegburg nach, erneut nach einer Reichert-Ecke. Diesmal stieg Tom Isecke am höchsten – 2:0.

Joker machen Deckel drauf

Sinan Ak sorgte mit dem 1:2 noch mal für Spannung (75.), doch in der 88. Minute beseitigten die Gäste alle Zweifel am Auswärtssieg. Max Ickenroth schickte den ebenfalls eingewechselten Matthias Wybierek auf die Reise und der 18-Jährige blieb cool – 3:1. Kurz darauf hätte der aus der U21 hochgezogene Nicolas Grigat beinahe seinen Premierentreffer erzielt, doch Jackmuth behielt die Oberhand; den Nachschuss setzte Masahiro Fujiwara an den Pfosten.

Ein Sonderlob von Kilic erhielt hinterher Dennis Eck, der nach einer Muskelverletzung in die Startelf zurückgekehrt war: „Er war heute ein richtiger Kapitän und hat das Team angeführt – vor allem verbal.“

SSV: Vogel – Dogan, Jamann (83. Wybierek), Isecke, Roder – Reichert, Koc (68. Ickenroth) – Fujiwara, Eck (89. Grigat), Asano – Schmidt.

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