KatastrophenschutzHilfsorganisationen bündeln ihre Kräfte in Hennef und Troisdorf

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Wiederbelebt: Jens Kragelund (Malteser Hilfsdienst) und Jens Koelzer (DRK) präsentieren die analoge Vier-Meter-Funktechnik.

Rhein-Sieg-Kreis – Hilfsorganisationen im Rhein-Sieg-Kreis wollen zum Schutz der Bevölkerung noch mehr als bisher schon an einem Strang ziehen. Unter anderem sei eine zentrale Führungsstelle geplant, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Deutschem Roten Kreuz (DRK), Johanniter-Unfallhilfe und Malteser Hilfsdienst. Die Leitungen der vier Organisationen hatten sich auf dem Bonner Venusberg getroffen, um gemeinsame Pläne für mögliche Einsatzfälle des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes zu entwickeln.

„Flut und Stromausfall waren für uns gewissermaßen Generalproben“, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Frank Malotki. Vollständiges Neuland werde von den Hilfsorganisationen an Rhein und Sieg mit der Vereinbarung also nicht betreten. Auch in den Krisenstäben des Kreises stelle immer eine Organisation den Fachberater. „Da haben wir einen Dienstplan.“

Rhein-Sieg-Kreis: Helfer holen alte Funkgeräte aus dem Keller

Beim Thema Flüchtlinge unterstützten sich die Organisationen ebenfalls gegenseitig und gemeinsam den Kreis. Konkret sollen für mögliche Einsätze in Zukunft zwei Standorte besonders ausgerüstet werden, einer bei den Maltesern in Hennef und ein weiterer beim DRK in Troisdorf. Dabei setzen die Helfer neben Notstromaggregaten bewusst auf bewährte Technik, die eigentlich längst in den Kellern verschwunden war: Vier-Meter-Funk-Geräte.

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Die Helfer setzen bewusst auf bewährte Technik, die längst in den Kellern verschwunden war: Vier-Meter-Funk-Geräte.

Weil die hochmoderne Digitaltechnik in die Knie ging, reaktivierten die Helfer des DRK damals ihre alten Geräte mit Hilfe von Mobilfunkern aus dem Siebengebirge. „Das haben wir einfach. Da bedienen wir uns relativ einfacher Möglichkeiten, die wir in den Kellern finden“, erläutert Malotki.

Zwei Relaisstationen seien noch intakt, eine dritte solle reaktiviert werden. Aber auch Satellitentelefon sei ein Thema. Neben den Lagen- und Führungszentren würden über die Organisationsgrenzen hinweg sogenannte „Meldeköpfe“ für die Koordinierung der Einsätze im Hintergrund eingerichtet, berichtet DRK-Kreisbereitschaftsleiter Jens Koelzer. „Wir müssen zum Beispiel Arbeitgeber informieren, wenn Einsätze länger dauern.“

Hilfsorganisationen treffen Absprachen für möglichen großflächigen Stromausfall

Auf der Grundlage der getroffenen Absprachen sei beispielsweise Hilfe bei einem möglichen großflächigen Stromausfall koordinierbar. Auch andere Betreuungs- oder ein Sanitätseinsätze, die über Alltägliches hinausgehen, sollten mit den gemeinsamen Strukturen bearbeitet werden können, heißt es.

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„Es war ein guter Auftakt für uns, der Arbeit in diesem Gremium beiwohnen zu können. Wir wollen uns einbringen und unseren Beitrag leisten“, wird Daniel Heuser von der DLRG zitiert. Wie auf kommunaler Ebene beim Kreis sowie den Städten und Gemeinden an Rhein und Sieg gebe es zwischen den Hilfsorganisationen mit ihren 26 Standorten im Kreisgebiet „intensive Abstimmungen und viel Austausch“ im Blick auf mögliche Energiemangellagen.

„Der Bevölkerungsschutz ist nicht nur wichtig, sondern natürlich unsere originäre Aufgabe. Hier in diesem Arbeitskreis hat er seinen angemessenen Stellenwert“, urteilt Frank Malotki vom DRK und ergänzt: „So motiviert Gremienarbeit. In den kommenden Wochen wollen wir mit unseren Planungen in die Praxis gehen, Kommunikationsmittel und -wege aufeinander abgestimmt haben. Insbesondere da stellen wir uns ein belastbares Konzept vor, welches wir unter anderem in einer gemeinsamen Übung erproben wollen.“

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