Digitales LernenRhein-Sieg-Kreis ist gut auf Distanzunterricht vorbereitet

Medienpakete sollen den Schülern in der Region den Unterricht vor dem Computer erleichtern.
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Rhein-Sieg-Kreis – Der Rhein-Sieg-Kreis sieht sich nach der Entscheidung, die Schulen im Teillockdown vorerst weiter geschlossen zu halten, gut für das Homeschooling gerüstet. Das hat Schuldezernent Thomas Wagner am Mittwoch bei einer Pressekonferenz betont.
Demnach hat das Medienzentrum des Kreises in den vergangenen seine Infrastruktur und Ausstattung noch einmal deutlich aufgestockt, um allen Schulen in der Region Videokonferenzen und das Lernen auf elektronischen Plattformen zu ermöglichen. „Wir mussten aus der Not eine Tugend machen und haben in den vergangenen Wochen ein Angebot geschaffen, das insbesondere von den Grundschulen in der Region gut angenommen wird“, erläuterte Wagner.
1400 zusätzliche Medienpakete für den Rhein-Sieg-Kreis
So hat das Medienzentrum des Kreises 1400 zusätzliche Medienpakete für das digitale Lernen angeschafft, das alle Schulen in der Region nutzen können. „Außerdem haben wir zusätzliche Serverkapazitäten gebucht, um an den Schulen Videokonferenzen über die Plattform Jitsi anbieten zu können, wo immer das gewünscht ist“, schilderte Wolfgang Dax-Romswinkel, der pädagogische Leiter des Medienzentrums.
Inzwischen böten die Schulen in der Region so viele Videokonferenzen an, dass sich in Spitzenzeiten 1000 Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler beteiligten, vor allem an Grund- und Förderschulen. „Und wenn es Engpässe geben sollte, weil sich noch mehr beteiligen und die Last größer wird, dann können wir weitere Serverkapazitäten dazu buchen.“
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Eine der Schulen, die auf das Angebot des Medienzentrums zurückgreifen, ist die Gemeinschaftsgrundschule in Windeck-Schladern. „Wir waren 2020 im Frühling an einem Nullpunkt, was die digitale Ausstattung betrifft“, räumt Schulleiterin Marion Suttmann-König ein. „Es gab zwei PC mit veralteter Software pro Klasse, eigentlich hatten wir gar nichts.“
„Zeitweise waren auf dem Markt keine Webcams zu bekommen“
Schrittweise hat die Schule seitdem ihre digitale Ausstattung ausgebaut – mit erheblichen Schwierigkeiten. „Zeitweise waren zum Beispiel auf dem Markt keine Webcams zu bekommen“, berichtet die Schulleiterin. Inzwischen sieht sie sich für das Homeschooling gut ausgestattet. Täglich gebe es über Jitsi Videokonferenzen in kleinen Gruppen, bei denen die Lehrer zusammen mit den Schülern Hausaufgaben besprächen und sich austauschten. Möglich machen das auch Leih-Tablets, die die Gemeinde für Familien ohne entsprechende Ausrüstung zur Verfügung stelle.
Ähnliche Erfahrungen macht Cornelia Löbach, die Leiterin der Grundschule Ruppichteroth. „Wir machen in diesen Videokonferenzen richtigen Unterricht.“ Allerdings seien die Jitsi-Konferenzen für die Schüler auch wichtig, um den mitunter schmerzlich vermissten Kontakt zu ihren Klassenkameraden zumindest kurzfristig zu ermöglichen. Cornelia Löbach: „Die Gesichter, wenn die Mädchen und Jungen ihre Freunde, aber auch ihre Lehrerinnen und Lehrer nach vielen Wochen endlich wieder mal sehen können und mit ihnen sprechen können, sprechen Bände.“