Das Stadtbahnkonzept der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises nimmt weiter Gestalt an. Bei der Umsetzung gibt es weitere Forderungen seitens der Kreisfraktionen.
Geänderte BahnlinienRhein-Sieg-Ausschuss stellt Forderungen für Umsetzung der neuen Linien 66 und 67

Die Stadtbahnlinie 66, die bislang zwischen Siegburg und Bad Honnef pendelt, soll nach der Umsetzung des Stadtbahnkonzepts 2026+ durch die Linie 67 ersetzt werden, die dann auf der Strecke zwischen Siegburg und Bonn-Bad Godesberg verkehrt. (Archivbild)
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Neue Fahrtwege für Pendlerinnen und Pendler, Taktverdichtung der Stadtbahnen sowie eine bessere Erreichbarkeit besonders nachgefragter Strecken – das alles soll mit dem Stadtbahnzielkonzept 2026+ erreicht werden, das der Kreistag in Rhein-Sieg und der Rat der Bundesstadt Bonn beschlossen haben.
Ändern wird sich insbesondere die Linie 66. Die soll nämlich künftig als Linie 67 von Siegburg über Sankt Augustin und den Bonner Hauptbahnhof weiter bis nach Bad Godesberg fahren. Die Linie 66 soll zwischen Bad Honnef/Königswinter und Tannenbusch Buschdorf fahren. Zudem soll die Linie 16, die bisher aus Köln über Wesseling nach Bonn Bad Godesberg fährt, am Bonner Hauptbahnhof enden. Damit erhofft man sich, Verspätungen auf der Linie reduzieren zu können.
Fehlende Direktverbindungen mit Umsteigeverbindungen ausgleichen
Während das Stadtbahnzielkonzept 2026+ bereits beschlossen wurde, gibt es zur Umsetzung und Konkretisierung durchaus noch Bedenken in den Gremien. In der jüngsten gemeinsamen Ausschusssitzung für Verkehr und Planung des Kreises und der Stadt Bonn stimmten die Kreisverordneten deshalb dafür, den Beschlussvorschlag der Verwaltung noch um weitere Forderungen zu ergänzen und an die Stadt Bonn und die Stadtwerke Bonn Bus und Bahn zur Berücksichtigung weiterzuleiten. Es handelt sich um einen Beschluss aus dem Kreisverkehrsausschuss vom 20. März.
Dabei geht es unter anderem um die Forderung, dass wegfallende Direktverbindungen auf den bisherigen Linien 16 und 66 – gemeint sind Siegburg und Sankt Augustin, die dann keine direkte Verbindung mehr in Richtung Rheinaue, Ramersdorf, Königswinter und Bad Honnef hätten – mit „attraktiven Umsteigeverbindungen am Bonner Hauptbahnhof“ ausgestattet werden sollten.
Rhein-Sieg-Kreis soll durch neue Linienführung nicht benachteiligt werden
Außerdem dürfe die Linienführung im Rhein-Sieg-Kreis nicht überproportional benachteiligt werden, so formulierten es die Fraktionen von CDU, Grünen, SPD und FDP in der Ausschusssitzung im März. „Wenn die Bahnen bereits auf dem Bonner Stadtgebiet erhebliche Verspätungen einfahren würden, dürfen die Verspätungen nicht durch ein vorzeitiges Wenden auf dem Gebiet des Kreises kompensiert werden.“ Demnach müsse eine konsequente Bedienung der gesamten Streckenverläufe sichergestellt sein.
Insgesamt soll das Stadtbahnzielkonzept 2026+ stufenweise umgesetzt werden. Zum Fahrplanwechsel 2026 soll das interkommunale Stadtbahnnetz auf die Änderungen umgestellt werden, sodass die Linie 67 zwischen Siegburg und Bad Godesberg verkehrt. Sobald 22 Neufahrzeuge einsatzbereit sind, soll der Takt der Linie 67 montags bis freitags von 7 bis 9 und 15 bis 18 Uhr auf einen Fünf-Minuten-Takt verdichtet werden, das wird voraussichtlich ab dem Fahrplanwechsel 2028 der Fall sein.
Der Beschluss geht nun weiter an den Kreisausschuss in der Sitzung am 30. Juni und dann an den Kreistag am 2. Juli 2025. Stimmen die Gremien zu, „werden die konkreten Planungen und Abstimmungen für das neue Stadtbahnzielnetz auf der Grundlage der bisherigen Erkenntnisse vertieft“, teilt die Kreisverwaltung mit.