Fußball-MittelrheinligaSiegburg siegt spät, Hennef „dreckig“

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Ju-yong Jo

Ju-yong Jo und der SSV 04 feiern den vierten Pflichtspielsieg in Folge.

Zwei Joker haben dem Siegburger SV 04 den vierten Pflichtspielsieg in Folge beschert. Der FC Hennef entführte drei Punkte. 

Siegburg 04 – FC Hürth 1:0 (0:0). Alexander-Tackie Sai kam, sah und traf. Nach feinem Pass von Michael Ojesanmi scheiterte der Angreifer des Siegburger SV 04 zunächst am Hürther Keeper Kevin Kraus, doch der Nachschuss ins verwaiste Tor bescherte dem Fußball-Mittelrheinligisten den vierten Pflichtspielsieg in Folge (80.). „Unsere Bank hat auch heute wieder gezündet“, sagte Alexander Otto angesichts der Koproduktion beider Joker.

Der Cheftrainer freute sich vor allem über den ersten Zu-null-Sieg unter seiner Regie und lobte die Entwicklung seiner Elf: „Vor vier Wochen hätten wir dieses Spiel vermutlich noch irgendwie mit 0:1 verloren.“ Trotz vieler vergebener Chancen habe seine Elf diesmal kühlen Kopf bewahrt und sich am Ende belohnt. Spät, aber eben nicht zu spät.

Keita Kinoshita

Hier geblieben: Keita Kinoshita (rechts) vom Siegburger SV 04 lässt sich nicht abschütteln.

Vor dem erlösenden Treffer waren die Siegburger nicht zuletzt am gegnerischen Keeper gescheitert. „Kevin gehört zu den besten Torhütern der Liga. Das hat er heute eindrucksvoll bewiesen“, sagte der Siegburger Sportchef Mehmet Dogan über seinen ehemaligen Mitspieler (VfL Alfter).

Nachdem Kraus einen 20-Meter-Schuss des auffälligen Hussein Hammouda (Otto: „Er war ein zuverlässiger Staubsauger vor der Abwehr“) entschärft hatte (21.), vereitelte er kurz vor der Pause auch eine Kopfballchance von Manuel Kabambi. Wenige Augenblicke zuvor hatte Siegburg eine Dreifachchance verbucht, die in einem Schuss von Ishak Adahchur aus kurzer Distanz über die Latte mündete. Dank Sai war dies hinterher nur eine Randnotiz.

SSV: Fikisi – Kinoshita, Weingarten, Sobiech, Jo – Hammouda, Adahchur (64. Ojesanmi) – Tomson (73. Kisekka), Asano, El Morabiti (85. Burbach) – Kabambi (57. Sai).


Viktoria Glesch-Paffendorf – FC Hennef 2:3 (0:1). Hauptsache drei Punkte – so lautete das Fazit im Lager des FC Hennef nach dem 3:2-Erfolg beim Tabellenletzten. „Das war ein dreckiger Sieg. Heute war der Fußballgott endlich mal auf unserer Seite“, räumte Trainer Fatih Özyurt ein und meinte damit nicht zuletzt zwei vergebene Großchancen des Gegners in der Schlussphase (75., 80.).

Zumindest im ersten Durchgang hatte der FCH nur wenig zugelassen. Nachdem ein Hennefer Eckball nur unzureichend abgewehrt worden war, fasste sich Shahin Biniazz aus dem Rückraum ein Herz – 1:0 (31.). Kurz nach der Pause bewahrte Justin Strauch seine Elf mit einer tollen Parade vor dem Ausgleich, doch kurz darauf war er geschlagen: Hajdar Shala schlug ein „Luftloch“ und Raban Laux sagte „Danke“ – 1:1 (54.).

Sonderlob für Philip Pietrek

Nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Burak Mus gab Ole Lichter die prompte Antwort (56.), ehe eine Kopie des ersten Treffers zum 3:1 führte (61., Biniazz). Ein Handelfmeter brachte Glesch-Paffendorf wieder bis auf einen Treffer heran (65., Sherif Krasniqi), doch mit viel Leidenschaft und ein bisschen Glück brachte der FCH den Vorsprung über die Zeit.

Ein Sonderlob vom Trainer gab es hinterher für Philip Pietrek, der sein Startelf-Comeback nach zweieinhalb Monaten gegeben hatte: „Er hat ein nahezu perfektes Spiel im zentralen defensiven Mittelfeld hingelegt – das war eine Eins plus mit Sternchen.“

FCH: Strauch – Mus, Camara, Shala, Kokot – Andreasson, Pietrek (84. Simsik) – Biniazz, Lichter, Asani (87. Ichue) – Wybierek (57. Kapenda, 78. Boboy).

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