Fußball-MittelrheinligaSiegburg zeigt Moral, Hennef schenkt Führung her

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Ju-yong Jo vom Siegburger SV 04

Ju-yong Jo (vorne) und der Siegburger SV 04 zeigen Comeback-Qualitäten.

Vier Tore und eine Rote Karte: Die ersten 24 Minuten im Walter-Mundorf-Stadion hatten es in sich. Am Ende erkämpfte sich Siegburg einen Punkt. 

Siegburg 04 – Borussia Freialdenhoven 2:2 (2:2). Alexander Ottos Heimpremiere begann mit einer Achterbahnfahrt der Gefühle. „Das waren wilde erste 24 Minuten“, sagte der Siegburger Cheftrainer angesichts vierer Tore und einer Roten Karte für seinen Kapitän Tarik Dogan (22./Notbremse). Trotzdem fiel sein Fazit schon zur Halbzeit positiv aus: „Für andere Teams wäre der Platzverweis unmittelbar nach dem 1:2 der Knock-out gewesen. Uns hat er eher gutgetan: In Unterzahl haben alle noch mal eine Schippe draufgelegt und unsere Struktur war deutlich besser.“

Nach dem 0:1 (7.) hatte Alexander-Tackie Sai eine Flanke von Michael Ojesanmi per Kopf verwertet (10.). Auch nach dem 1:2 (12.) zeigte Siegburg Comeback-Qualitäten: Zwei Minuten nach Dogans Platzverweis fasste sich Bilal El Morabiti aus 16 Metern ein Herz und traf mit seinem (vermeintlich schwächeren) linken Fuß in den Winkel – 2:2 (24.).

Wir müssen es positiv sehen: Vor vier Wochen hätten wir dieses Spiel noch verloren
Oliver Bonato, Sportdirektor des Siegburger SV 04

Weil die 04er auch nach der Pause leidenschaftlich verteidigten und Borussia-Akteur Niklas Koppitz bei einem Kopfball nur den Pfosten traf (85.), blieb es beim 2:2. Mit ein bisschen Glück hätte die Heimelf sogar ihren zweiten Saisonsieg eingefahren, doch ein toll vorgetragener Konter mündete in einem Schuss von Manuel Kabambi ans Außennetz (75.).

So ging Oliver Bonatos größter Wunsch zum 53. Geburtstag nicht in Erfüllung. „Leider haben wir den Befreiungsschlag verpasst“, sagte der Sportdirektor. „Aber wir müssen es positiv sehen: Vor vier Wochen hätten wir dieses Spiel noch verloren.“

Kreispokal-Finale gegen Mondorf

Am Dienstag (15 Uhr) will man nun die Serie von fünf sieglosen Spielen beenden, wenn man im Kreispokal-Finale auf den Landesligisten TuS Mondorf trifft. „Das Spiel müssen wir einfach gewinnen“, betont Bonato. „Es ist höchste Zeit, dass der Pokal (erstmals seit 2014, Anm. d. Red.) mal wieder nach Siegburg wandert.“

SSV: Vogel – Kinoshita, Weingarten, Dogan, Jo – Zierden (46. Ramirez) – Kabambi, Adahchur (89. Asano), Ojesanmi (54. Hammouda), El Morabiti (70. Kisekka) – Sai (75. Tomson).


Fortuna Köln II – FC Hennef 05 2:1 (0:1). Diese Niederlage fiel eindeutig in die Kategorie „vermeidbar“. Lange Zeit durfte der FC Hennef vom dritten Sieg in Folge träumen, doch eine Ecke des Gegners und ein Handelfmeter brachten die Gäste um den Lohn der Arbeit.

„Wir hätten den Sack vorher zumachen können“, resümierte der Hennefer Trainer Fatih Özyurt. „Das Ergebnis ist bitter, denn aus dem Spiel heraus haben wir nur eine einzige Torchance zugelassen.“

Die Gäste waren nach einer tollen Kombination in Führung gegangen: Matthias Wybierek flankte auf Ole Lichter, der den Ball volley auf Oshomah Ichue abtropfen ließ – 1:0 (10.). Kurz darauf verhinderte Max Blönigen den Ausgleich mit einem Reflex, wobei Özyurt einräumte: „Aus meiner Sicht war der Ball hinter der Torlinie.“

Yamahara scheitert am Keeper

Der FCH hätte noch vor der Pause nachlegen können, doch die größte Chance aufs 2:0 verbuchte Takumu Yamahara: Seinen Schuss lenkte Fortuna-Keeper Lennart Winkler noch soeben um den Pfosten (55.). Dann traf Waiss Ezami per Kopf nach einer Ecke (75.), ehe Gjorji Antoski nach einem vermeintlichen Handspiel von Leo Camara Nervenstärke vom Punkt bewies – 2:1 (85.).

FCH: Blönigen – Asani, Camara, Shala, Mus – Boboy, Nakano (87. Schusters) – Wybierek (60. Biniazz), Lichter, Yamahara (90. Simsik) – Ichue (60. Pinchuk).

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