Fußball-MittelrheinligaSiegburger SV 04 ärgert den Bonner SC

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Maximilian Pommer gegen Joran Sobiech

Duell der Kapitäne: Maximilian Pommer (links) vom Bonner SC und Joran Sobiech vom Siegburger SV 04.

Ein Bilderbuch-Konter hat dem Siegburger SV 04 einen Punkt im Duell mit Bonn beschert. Der FC Hennef verlor trotz bester Saisonleistung mit 1:5.

Siegburger SV 04 – Bonner SC 1:1 (1:0). Für den Siegburger Sportchef Mehmet Dogan war das Glas hinterher „klar halb voll. Wir können mit dem Punkt deutlich besser leben als der Gegner.“ Für den Bonner SC sei das Rennen um die Fußball-Mittelrheinliga-Meisterschaft angesichts des nächsten Erfolgs von Spitzenreiter Eintracht Hohkeppel (2:0 bei Fortuna Köln II) „endgültig gelaufen. Bei uns bleibt es dabei: Wir wollen noch Sechster werden.“

Der BSC blieb zwar auch im 13. Liga-Spiel unter dem Hennefer Meister-Trainer Sascha Glatzel unbesiegt, doch nach dem zweiten Remis in Folge ist Platz eins vorerst in weite Ferne gerückt.

Obwohl die 04er vor 500 Zuschauern am ersten Sieg gegen Bonn seit 1985 vorbeischrammten, war auch Cheftrainer Alexander Otto nach dem Abpfiff „richtig happy. Unser Plan ist heute voll aufgegangen, vor allem in der ersten Halbzeit.“

Wir haben Bonn überhaupt nicht zur Entfaltung kommen lassen
Alexander Otto, Trainer des Siegburger SV 04

Damit meinte der 39-Jährige nicht zuletzt einen Bilderbuch-Konter in der 33. Minute: Noah Tomson schickte Alexander Tackie Sai auf die Reise, der im Strafraum mustergültig querlegte auf Manuel Kabambi – 1:0. „Wir haben Bonn überhaupt nicht zur Entfaltung kommen lassen und alle Standards konsequent wegverteidigt“, so Otto.

Siegburger SV 04 gegen Bonner SC

500 Zuschauer verfolgen das Duell zwischen dem Siegburger SV 04 und dem Bonner SC.

Noch vor der Pause nahm er Michael Ojesanmi vom Feld – und damit einen von insgesamt sechs Ex-BSC-Akteuren in der Siegburger Startelf. Schweren Herzens wohlgemerkt: „Er hatte bis dato ein Bombenspiel gemacht, war aber leider akut Gelb-Rot-gefährdet.“

BSC-Akteur Jonas Berg siegt Gelb-Rot

Nach dem Wechsel war es Maximilian Pommer, der eine feine Einzelaktion mit dem Ausgleich krönte (52.). Nachdem Armando Rexhepaj einen Kopfball aus kurzer Distanz am Pfosten vorbeigesetzt hatte (Dogan: „Das war die Monsterchance aufs 2:1“), flog Teamkollege Jonas Berg nach einem Foul an Tomson mit Gelb-Rot vom Platz (63.).

Es blieb beim 1:1, ehe die Emotionen nach dem Abpfiff noch mal hochkochten: Nach einem Wortgefecht zwischen dem Bonner Co-Trainer Gordon Addai und dem Siegburger Torwarttrainer Gerd Schmidt sah letzterer die Rote Karte.

SSV: Fikisi – Kinoshita, Sobiech, Weingarten, Jo – Hammouda, Adahchur (75. Asano) – Tomson (82. Kisekka), Ojesanmi (43. Giulio Multari), Kabambi – Tackie Sai (90./+2 Balte).


VfL Vichttal – FC Hennef 05 5:1 (1:1). Fatih Özyurt musste sich nach dem Abpfiff erst mal sammeln. „Es klingt grotesk nach einem 1:5, aber wir haben heute unsere beste Saisonleistung gezeigt“, sagte der Hennefer Trainer. Nach dem frühen 0:1 (8./Tugay Temel) hatte Volkan Ballicalioglu noch vor der Pause für den verdienten Ausgleich gesorgt: Der Winterzugang eroberte selbst den Ball und blieb im Eins-gegen-Eins-Duell mit Keeper Niklas Herceg cool – 1:1 (45.).

Nur eine Minute später sah der Torschütze Rot. Zum Entsetzen der Gäste. „Er hat seinen Gegenspieler im Zweikampf wohl irgendwie im Gesicht getroffen“, so Özyurt. „Diese Aktion als absichtlichen Schlag zu werten, ist ein Witz.“

Celal Kanli verpasst Hennefer Führung

Trotz Unterzahl drückte der FCH auf das 2:1, doch Herceg bewahrte die Heimelf mit einer tollen Fußabwehr gegen Celal Kanli vor dem Rückstand. Auf der Gegenseite half Lennard Hövel laut Özyurt drei Mal kräftig mit – 1:4 (55., 61., 65.). „Das tut mir richtig leid für ihn“, sagte der Coach über den Mittelrheinliga-Debütanten im Hennefer Tor. Zu allem Überfluss sah Adrian Asani nach einer Rangelei noch Gelb-Rot (64.). Den Schlusspunkt setzte Temel (86.).

FCH: Hövel – Mus (90. Mani), Shala, Camara (88. Schusters), Yamahara – Asani, Pietrek (73. Boboy) – Ballicalioglu, Lichter, Wybierek – Kanli (69. Nakano).

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