Sankt Augustin – Fünf Menschen sind am Freitagmorgen bei zwei Unfällen an der Kreuzung Einsteinstraße/Am Bauhof/Bundesstraße 56 in Menden verletzt worden. Schon der an den Fahrzeugen entstandene Schaden war immens hoch, die Polizei schätzte ihn auf rund 60 000 Euro. Doch die Unfallfolgen sind weitreichender, sie werden für die Verkehrsteilnehmer auch in den kommenden Tagen noch zu spüren sein.

Denn eines der Fahrzeuge war gegen den Schaltkasten für die Ampelanlage geschleudert und hatte ihn komplett zerstört. Seit Freitagmorgen sind sämtliche Lichtzeichenanlagen abgeschaltet. Das gilt auch für die Kreuzung auf der anderen Seite der Autobahnbrücke. Jetzt muss die Schaltung erst wieder neu aufgebaut werden, die Vorbereitungsarbeiten dazu sind bereits im vollen Gange. Allerdings wird es sich noch ein paar Tage hinziehen. Nach Informationen dieser Zeitung entstehen Kosten in Höhe von rund 150 000 Euro.

Gefährliche Situationen

Durch den Ausfall der Ampelanlage entstanden im Verlauf des Wochenendes nach Zeugenaussagen und Angaben der Polizei immer wieder gefährliche Situationen. Zwar hatten Landesbetrieb Straßenbau NRW und die Polizei die Abbiegemöglichkeiten drastisch reduziert. So konnten Verkehrsteilnehmer aus den verschiedenen Richtungen jeweils nur geradeaus fahren oder rechts abbiegen.

Wer also von der Autobahn 560 herunterkam und nach links in Richtung Menden fahren wollte, sah sich gezwungen, erst auf die B 56 zu ziehen und entweder an der Landstraße 332 oder an der Luisenstraße/Frankfurter Straße in Troisdorf zu drehen. Für Ortsfremde war das nicht immer so einfach nachvollziehbar. Und längst nicht jeder hielt sich an die neuen Vorgaben. So kam es etwa unterhalb der Autobahnbrücke zu riskanten Wendemanövern. Vermehrt registrierte die Polizei Unfälle, bei einem wurde ein Mensch gar schwer verletzt.

Am Montagmorgen setzten sich die zuständigen Behörden zusammen, um eine Interimslösung zu finden. Diese besteht nun darin, die Größe der Kreuzung neben dem Baumarkt zu nutzen und einen Kreisverkehr einzurichten, damit wieder alle Fahrtrichtungen bedient werden können. Die zuführenden Straßen wurden bereits ab Vormittag mit Baken auf eine Spur verengt, in der Mitte wurde ein provisorisches Rondell aufgebaut.

Nach kurzfristiger Vollsperrung ging das Provisorium in Betrieb und bewährte sich, zumindest jetzt in den Zeiten geringeren Verkehrs während der Herbstferien. Die Linksabbiegespur von der A 560 in Richtung Menden bleibt aber gesperrt.

Nach Angaben von Timo Stoppacher, Pressesprecher des LSB Straßenbau, sollen neue Schaltschränke für die Ampelanlagen schon am Donnerstag wieder installiert sein und vorläufig in Betrieb genommen werden können. Die Schaltung ist zunächst noch nicht verkehrsabhängig, wie das bisher der Fall war. Sie hat vorläufig eine Festzeitsteuerung. Im Lauf der kommenden Woche, so Stoppacher, wird die verkehrsabhängige Schaltung wieder geschaltet.