Hope's AngelEltern von Stillgeburten sprechen in Sankt Augustin mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas

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Bärbel Bas, Birgit Rutz und Denis Waldästl in den Vereinsräumen von Hope's Angel in Sankt Augustin.

Bärbel Bas, Birgit Rutz und Denis Waldästl (v.l.) in den Vereinsräumen von Hope's Angel in Sankt Augustin.

Die SPD-Politikerin besuchte den Verein Hope’s Angel. Eingeladen hatte SPD-Politiker Denis Waldästl, der selbst eine Tochter verloren hat.

Der Verein Hope's Angel mit seiner Vorsitzenden Birgit Rutz ist eine wichtige Anlaufstelle von Eltern, deren Kind tot geboren wurde. Das Team kümmert sich seit Jahren liebevoll um viele Dinge, die mit diesem Thema zusammenhängen. So gelang es, die ehemals auf Initiative der Kinderklinik Sankt Augustin errichtete Grabstelle für Fehl- und Totgeburten auf dem Mülldorfer Friedhof wieder nutzbar zu machen. Den Eltern sollte so ein Ort der Erinnerung gegeben werden.

Auf Einladung von Denis Waldästl, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, hat Bundestagspräsidentin Bärbel Bas den Verein besucht. Bei dem Termin informierte sich die zweithöchste Frau im Staat nicht nur über die Arbeit des Vereins, sondern nutzte die Chance auch dazu, sich mit drei Familien von stillgeborenen Kindern über deren Erlebnisse auszutauschen. Auch Waldästl hat eine Tochter verloren und fand so den Kontakt zum Verein.

„Als ich Bärbel Bas gefragt habe, ob sie sich für das Thema Zeit nehmen würde, ahnte ich nicht, dass der Terminvorschlag auf den zweiten Geburts- und Todestag unserer Tochter fallen sollte“, sagte Denis Waldästl. „Der Besuch der Bundestagspräsidentin ist eine enorme Wertschätzung für die Arbeit von Hope's Angel und alle betroffenen Familien. Es schafft Sichtbarkeit für das Thema – welches oftmals in der Tabuzone ist.“

Der Verein in Sankt Augustin bietet Begleitung in der Akutphase beim Tod des eigenen Kindes

Im Gespräch mit den Familien der stillgeborenen Kindern erfuhr Bas, wie wichtig die Begleitung nicht nur in der Akutphase beim Tod des eigenen Kindes ist, sondern auch darüber hinaus bis hin zur Begleitung einer möglichen Folgeschwangerschaft und danach.

Eine Kerze, Süßigkeiten und viels mehr: Liebevolle Kleinigkeiten umrahmen das Angebot des Vereins.

Liebevolle Kleinigkeiten umrahmen das Angebot des Vereins.

Die Familien machten in dem Gespräch deutlich, dass eine langfristige finanzielle Absicherung der Unterstützungs- und Hilfsangebote wie die von Hope's Angel elementar sei. Dazu gehören Rückbildungskurse ebenso wie Trauergruppen, in denen Gespräche geführt werden können. In ihrem Statement im Anschluss an den Besuch betonte Bas: „Ich möchte mit dazu beitragen, das Thema aus der Tabuzone zu holen und Sichtbarkeit zu schaffen.“

Die Bundestagspräsidentin machte deutlich, dass bei der geplanten Väterzeit natürlich auch jene Väter berücksichtigt werden müssten, deren Kinder kurz vor oder nach der Geburt gestorben seien. Bärbel Bas betonte darüber hinaus, dass Gespräche notwendig seien, um die Finanzierung von Vereinen wie Hope's Angel strukturell zu sichern – dazu gehörten ausdrücklich auch die Krankenkassen.

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