Sankt Augustin – Die Schiefertafel mit Gottes Segen wird am Eingang einen besonderen Platz bekommen. Es ist ein Geschenk der Familie Winkelhoch zur Wiedereröffnung des Rewe-Marktes in Niederpleis, der nach dem Brand am 11. Mai wegen Sanierungsarbeiten zwölf Wochen geschlossen bleiben musste.

Michael Winkelhoch wohnt nebenan und ist auch noch bei der Feuerwehr. „Ich habe den Rauchmelder gehört und habe den Inhaber sogleich informiert“, erinnert er sich. Seit Donnerstagmorgen um 7 Uhr ist der kernsanierte Markt, den es seit acht Jahren in Niederpleis gibt, wieder geöffnet.

Das freut nicht nur Inhaber Dirk Pfleger, der tags zuvor mit 120 geladenen Gästen aus Mitarbeitern, Nachbarn und Freunden die Wiedereröffnung gefeiert hat. Margarete und Walter Flöck sind erleichtert: „Das hat richtig weh getan. Mal eben etwas nebenan holen ging einfach nicht mehr“, sagt die Rentnerin, die froh ist, dass sie nicht noch selbst betroffen waren.

Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr in den Abendstunden des 11. Mai konnte Schlimmeres verhindert werden. Eine defekte Tiefkühltruhe war Ursache des Feuers. Die starke Ruß- und Rauchentwicklung hinterließ einen hohen Schaden. „Wir haben allein Waren im Wert von einer halben Million Euro vernichten müssen“, berichtet Dirk Pfleger. Zumindest sei alles versichert gewesen.

Inklusive der Sanierung und Renovierung beläuft sich der Schaden auf knapp eine Million Euro. Sieben Wochen lang dauerten die Arbeiten. Die letzten drei Wochen war der Konzern schließlich mit der Neugestaltung des Marktes beschäftigt. Die 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden auf Fortbildungen geschickt, bauten Urlaub ab, besuchten Lieferanten oder suchten an Informationstagen vor der Ladentür den Kontakt mit den Stammkunden.

Davon gibt es in Niederpleis eine Menge, die zur Eröffnung Geschenke mitbrachten. Wie Rosemarie Schuster, die ein selbstgebasteltes Stoff-Herz überreichte und gleich eine Tüte mit vielen kleinen Herzen dabei hat. Pfleger: „Wir verkaufen die hier, und Frau Schuster spendet einen Teil des Geldes an die Kinderklinik.“