80 Tonnen Hilfsgüter für die UkraineInitiative „Sankt Augustin hilft“ wird zum Verein

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14 Transporte mit 80 Tonnen Hilfsgütern brachte die Initiative „Sankt Augustin hilft“ in die Ukraine.

Sankt Augustin – 14 Transporte mit rund 80 Tonnen Hilfsgütern im Wert von etwa 500 000 Euro hat die private Initiative „Sankt Augustin hilft“ seit dem Kriegsausbruch im Februar in die Ukraine gebracht. Nun ist aus dem Projekt der Verein „Sankt Augustin and friends hilft“ entstanden.

„In dieser Form können wir gegenüber Spendern und Partnern noch professioneller auftreten“, sagte der Erste Vorsitzende Gunther Maassen vor den gut 40 Teilnehmern der Gründungsversammlung. Denn schon jetzt steht fest, dass die Menschen in der Kriegsregion langfristig Unterstützung brauchen. Dafür engagieren sich im Verein derzeit etwa 30 regelmäßige Helferinnen und Helfer.

Hilfsprojekt: Schwerpunkt der Arbeit liegt auf Dmitrievka

Zwei Tage nach Kriegsausbruch war Maassen mit einem Bekannten erstmals im polnisch-ukrainischen Grenzgebiet gewesen, um Medizinprodukte zu übergeben. Daraus entwickelte sich ein Netzwerk aus regionalen Gesundheits-, Sozial- und Militäreinrichtungen, die dringend benötigte Hilfsgüter nach Niederpleis melden. Mitunter eine erhebliche Herausforderung, wie der frühere Unternehmer berichtete: „Das dortige Krankenhaus braucht zu Behandlung der Verwundeten Knochenschrauben, die kaum zu bekommen und sehr teuer sind.“ Maassen fand heraus, dass sich bestimmte Schrauben für Mountainbike-Fahrräder mit derselben Legierung genauso eignen: „Sie kosten 5,95 Euro statt 100 Euro pro Stück und sind im jedem Fahrradgeschäft zu haben.“

Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf Dmitrievka, einer Gemeinde, ähnlich wie Hennef, mit 17 Ortschaften und rund 20 000 Einwohnern. Sie gehört zu der Region Butscha, wo die russischen Streitkräfte die Infrastruktur wie Schulen, Kindergärten und Ambulanzen zerstört haben. Für die Sankt Augustiner Helfer eine brisante Situation. „Wir haben dort auf einer Fläche zwischen dem Kindergarten und einem Spielplatz gestanden, als wir von Anwohnern darauf hingewiesen wurden, dass dort alles vermint ist.“

Sankt Augustin: Verein will Städtepartnerschaft mit Ort in der Ukraine

Mittelfristig will der Verein eine Städtepartnerschaft des Ortes mit Sankt Augustin auf den Weg bringen: „Für die ukrainischen Partner ist es ein ganz wichtiges Signal, dass wir sie langfristig auf den Weg zurück zur Normalität begleiten wollen.“ Zu den Vereinszielen gehört aber auch die Unterstützung lokaler Projekte, wie die Sankt Augustiner Tafel, betont Maassen: „Wir wollen erst gar keinen Sozialneid aufkommen lassen.“

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In der jüngsten Ratssitzung wurde die Initiative mit dem „Sankt Augustin-Taler“ ausgezeichnet: „Die stehenden Ovationen der Ratsfraktionen waren ein wichtiges Zeichen, dass die Stadtgesellschaft hinter uns steht“, freute sich Maassen. Bald steht dem Verein ein 40-Tonnen-Lkw für seine Transporte zu Verfügung, ein ukrainisches Kleinunternehmen stellt die Fahrer, die einfacher im Land unterwegs sein können. „So können wir anderen Hilfsprojekten, mit denen wir schon jetzt zusammenarbeiten, die dringend benötigten Transportkapazitäten zur Verfügung stellen.“ Der eigene, 15. Hilfstransport der Initiative, muss nur noch verladen werden. Die Homepage des Vereins ist noch im Aufbau. Helfer können sich an Gunther Maassen wenden: 0177/560 51 33  

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