Fußball-Mittelrheinliga„Man muss sich den Kaderplatz verdienen“

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SSV-Trainer Bünyamin Kilic.

Siegburg – Der Fußball-Mittelrheinligist Siegburger SV 04 offenbarte zuletzt zwei Gesichter. Tim Miebach hat vor dem Duell mit dem VfL Vichttal (So., 15.30 Uhr) mit SSV-Trainer Bünyamin Kilic (34) darüber gesprochen.

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Herr Kilic, nach dem trostlosen 1:0-Erfolg über den SV Eilendorf haben Sie Ihr Team als tot bezeichnet. Was hat den Siegburger SV 04 angesichts des überzeugenden 3:1-Siegs in Arnoldsweiler wieder zum Leben erweckt?

Ich habe an die Ehre meiner Spieler appelliert. Man hat von der ersten Minute an gespürt: Sie wollten diese blutleere Vorstellung nicht so stehen lassen. Es war ein Sieg fürs Ego – und die Reaktion, die ich verlangt hatte.

Der SSV war trotz eines großen Kaders nur mit 13 Feldspieler angereist – wieso?

Es sollte ein klares Zeichen sein: Niemand bekommt einen Kaderplatz geschenkt, man muss ihn sich verdienen.

Mit Florent Sylaj, Florian Diehl und Nils Remagen wurden drei Spieler für die U-21-Mannschaft abgestellt. Wie hat das Trio den „Ausflug“ in die Kreisliga B aufgenommen?

Sehr professionell. Florent und Florian hatten gegen Eilendorf schlichtweg nicht überzeugt. Für Nils war es in erster Linie wichtig, mal wieder 90 Minuten abzuspulen. Seine drei Vorlagen und Florians Tor konnten die 3:4-Niederlage beim VfR Hangelar II zwar nicht verhindern, aber die Einstellung hat gestimmt – und darauf kam es an.

Hennef reist zur Fortuna

Die erste Niederlage nach über 19 Monaten ist verdaut. Nach dem verlorenen Spitzenspiel gegen den 1. FC Düren (0:2) will der Fußball-Mittelrheinligist FC Hennef 05 gleich wieder zurück in die Erfolgsspur. „Wir sind nach wie vor in Schlagdistanz und wollen Düren nicht davonziehen lassen“, sagt Dirk Hager angesichts des Drei-Punkte-Rückstands auf den Spitzenreiter.

In der Partie beim Drittletzten Fortuna Köln II (So., 15.30 Uhr) erwartet der Sportchef einen „Gegner mit ganz viel Talent und Enthusiasmus, der gerade zu Hause jeden ärgern kann“. Zu den Besuchern im Jean-Löring-Sportpark dürfte auch Alexander Ende gehören. Der Fortuna-Trainer muss am 3. November (19.30 Uhr) mit seinem Regionalliga-Team in der ersten Verbandspokal-Runde in Hennef ran.

Im Lager der 05er verschwendet man noch keinen Gedanken an das Cup-Duell. Schließlich rechnet man auch im Duell bei der „kleinen“ Fortuna mit großer Gegenwehr. (tim)

Die Einstellung stimmte auch in Arnoldsweiler. Was war der Schlüssel zum Sieg?

Es stand eine Einheit auf dem Platz. Eine Einheit, die von Dennis Eck angeführt wurde. Er hat permanent Kommandos gegeben, ähnlich wie Thomas Müller bei den Bayern. An diesem Tag hätte er den Spitznamen „Radio Eck“ verdient gehabt, denn er hat nonstop gesendet.

Neben Saison-Debütant und Torschütze Daniel Jamann stach auch Tarik Dogan heraus. Wie hat er seine Premiere im SSV-Trikot als Rechtsverteidiger gemeistert?

Genauso souverän wie zuletzt seine Aufgabe als Innenverteidiger. Tarik ist einfach ein Allround-Talent. Er spielt die Saison seines Lebens und erinnert mich an Stefan Effenberg. Er kämpft wie ein Löwe und ist jemand, der polarisiert.

Diese Tugenden dürften auch am Sonntag gefragt sein.

Gerade da. Vichttal ist für mich kein Abstiegskandidat und hat es neben uns als einziges Team geschafft, Düren einen Punkt abzuknöpfen. Wir hoffen, dass Recep Kartal (Rückenschmerzen, Anm. d. Red.) wieder an Bord ist. Unabhängig davon peilen wir drei Punkte an, schließlich wollen wir in den Top Five überwintern.

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