Schulzentrum NeuenhofDie Kosten für die Sanierung in Siegburg steigen dramatisch

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Die Sanierung des Schulzentrums Neuenhof, das auch neuer Standort der Studiobühne werden soll, wird deutlich teurer. 

Siegburg – Jahrelanger Sanierungsstau und explodierende Baukosten kommen die Kreisstadt teuer zu stehen: Eine Kostenschätzung für Erweiterung und Sanierung des Schulzentrums Neuenhof sieht jetzt Gesamtkosten von 77,6 Millionen Euro vor.

Jürgen Peter (CDU) fürchtet, dass am Ende gar ein dreistelliger Millionenbetrag erreicht wird. „Das Ganze bekommt eine Dimension, die abenteuerlich ist.“ Die Politik müsse innehalten und „überlegen, was möglich ist“, sagte er im Bau- und Sanierungsausschuss.

Michael Keller (SPD) forderte, sich jetzt die großen Kostentreiber genau anzuschauen, es gehe um richtig viel Geld und eine große Verantwortung. „Wir können nicht einfach weitermachen, als wäre nichts.“

Siegburg: Baupreise sind derzeit nicht vorhersehbar

Bedenklich stimmt auch eine Passage im Bericht des Büros Hitzler Ingenieure zur Belastbarkeit der Zahlen: „Aufgrund der unvorhersehbaren Entwicklungen sind etwaige Baupreisrisiken in Einzelgewerken derzeit nicht realistisch darstellbar.“ Erwähnt werden auch zusätzliche Gründungsarbeiten wegen des sehr schlechten Baugrunds, Schadstofffunde und Baupreis- sowie Rohstoffrisiko.

Fördermittel sind noch nicht Gegenstand der Schätzung. So soll der „Theaterschatz“, mit dem die Studiobühne, die Theaterschule und das Kinder- und Jugendtheater Tollhaus aus der Innenstadt an den Neuenhof umziehen, durch Städtebaumittel des Landes gefördert werden.

Der Zuschuss der Stadt zu diesem Projekt ist bislang mit drei Millionen Euro gedeckelt. Im Herbst oder spätestens zum Jahresende müssten dazu Entscheidungen getroffen werden, so die Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger.

Schulzentrum Neuenhof: Allein die Doppelturnhalle kostet drei Millionen Euro mehr

Als Fass ohne Boden könnte sich die neue Doppelturnhalle für das Gymnasium Alleestraße erweisen, die um drei Millionen Euro teurer als die bislang kalkulierten 8,6 Millionen Euro werden könnte. Das entspreche der kompletten Erweiterung der Rhein-Sieg-Halle zum Rhein-Sieg-Forum, gab Jürgen Peter zu bedenken.

Außer steigenden Materialkosten macht sich vor allem die schwierige Lage der Halle bemerkbar: Das Gebäude darf aus Denkmalschutzgründen eine bestimmte Höhe nicht überschreiten, gleichzeitig sollen aber zwei jeweils sieben Meter hohe Hallen geschaffen werden. Bleibt also nur, mit der unteren Halle zum Teil praktisch in den Keller zu gehen. Der Mühlengraben und das Grundwasser erschweren aber die Anlage einer Baugrube, die entsprechend wasserdicht sein muss. Dadurch entstehen Kosten von rund einer Million Euro.

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Barbara Guckelsberger sagte zu, Einsparpotenzial zu prüfen. Peer Groß (Die Grünen) regte an, die Hallenhöhe noch einmal im Zusammenhang mit dem Denkmalschutz zu prüfen, um eine andere Bauweise zu ermöglichen.

Schließlich einigten sich die Ausschussmitglieder darauf, zu der Doppelturnhalle des Gymnasiums Alleestraße eine Sondersitzung in den Ferien anzusetzen. Dann soll es auch um die Zukunft des Sgraffito an der Südseite der Fassade gehen.  

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