Vor dem Bonner Landgericht muss sich 48-jähriger Kurierfahrer wegen Einfuhr von 14 Kilogramm Kokain und drei Kilo Heroin verantworten.
Drogen in Hohlraum verstecktKurierfahrer transportierte fast zwanzig Kilo Kokain und Heroin

Blick auf den Eingang des Landgerichts. (Symbolbild)
Copyright: Thomas Banneyer/dpa
Die beiden Zollfahnder an der A3 hatten an diesem Januartag einen exzellenten Riecher. Wenige hundert Meter vor der Raststätte Siegburg-West hatten die professionellen Drogendetektive sich auf einem Wirtschaftsweg positioniert und beobachteten intensiv die aus Norden vorbeifahrenden Fahrzeuge.
Ins Visier kam ihnen schließlich ein metallic-blauer Audi A5, bei dem sie zunächst das Kennzeichen nicht genau erkennen konnten. Ungarisch oder Serbisch? Jedenfalls gab es für das Fahnder-Duo einen Impuls, den Pkw mit dem fremden Nummernschild herauszuholen. Der 48-jährige Fahrer wurde gestoppt und auf den Autobahnrastplatz Siegburg-West gelotst. Dort zeigte er seinen serbischen Ausweis und verneinte die übliche Frage nach Mitführen von Drogen oder Waffen. Die Wahrheit offenbarte sich allerdings kurz darauf, nachdem sie sich den Kofferraum zeigen ließen.
Angeklagter sitzt seit Januar in Untersuchungshaft
An der Abschlussleiste, auf die der Kofferraumdeckel trifft, war manipuliert worden. Als der Deckel mit einem Brecheisen geknackt wurde, sahen die Fahnder einen Hohlraum, randvoll gefüllt mit Drogenpaketen: insgesamt 14 Kilo Kokain und drei Kilo Heroin. Ein kapitaler Fund.
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Vor dem Bonner Landgericht muss ich der 48-jährige Kurierfahrer, der seit dem 21. Januar 2025 in Untersuchungshaft sitzt, wegen Einfuhr und Handeltreibens mit erheblichen Mengen Betäubungsmitteln verantworten.
Der Familienvater, der zuletzt in Prag gelebt hatte, legte gleich zu Beginn des Prozesses ein Teil-Geständnis ab. An diesem Vormittag habe er – so hieß es in der Erklärung der Verteidigerin Carolin Warner – über die niederländische Grenze Drogen eingeschleust, allerdings habe er keine Ahnung von der ungeheuren Menge gehabt.
Angeklagter behauptet, er hätte Kurierfahrt für Heroin abgelehnt
Er sei nach der Übergabe des Stoffs in Antwerpen durch einen namenlosen Kontaktmann von drei bis vier Kilo Kokain ausgegangen. In Plastiktüten sei ihm das eingeschweißte oder auch in Wachs umhüllte, gepresste weiße Pulver überreicht worden, das sie gemeinsam in dem Versteck unterm Kofferraum – einem umgebauten Gastank – verstaut hätten. Am Ende jedoch hätte ihm der Fremde noch einen schwarzen Rucksack gegeben. Wegen des Zeitdrucks – alles habe ja schnell gehen müssen – habe er keinen Stress machen wollen und nicht nach dem Inhalt gefragt.
Wie sich später herausstellte, waren im Rucksack die drei Kilo Heroin, die nicht verabredet gewesen seien. Wenn er das gewusst hätte, so der Angeklagte im Statement der Verteidigerin, hätte er es abgelehnt: „So ein Zeug hätte ich nicht befördert“. Denn in einem Freundeskreis habe er persönlich erlebt, was Heroin mit einem Menschen mache.
Am Ende entschuldigte sich der Angeklagte für seine Tat, die er sehr bereue. Was er gemacht habe, sei ein großer Fehler, erklärte der Mann, der mit Drogen nichts zu tun gehabt und bis dahin auch ein straffreies Leben geführt habe.
„Ich vermisse meine Familie sehr, durch mein Fehlverhalten habe ich die schlimme Situation geschaffen.“ Als Grund nannte der Mann, der bereits zahlreiche Jobs als Betriebsleiter kleinerer Firmen oder auch als selbstständiger Autohändler innehatte, massive finanzielle Probleme. Als er von einem Fremden angesprochen worden sei, ob er eine Kurierfahrt machen würde, habe er geglaubt, das sei eine Lösung. Bis zu 4000 Euro seien ihm – nach Abgabe des Stoffs – versprochen worden. Aber dazu war es ja nicht gekommen.