Siegburger Feuerwehr im EinsatzTonnenschwerer Felsbrocken droht auf Straße zu stürzen

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Wehrleute rollten die mobilen Hochwasserschutzwände aus und bliesen sie mit einem Druckluftgerät auf.

Siegburg – Rechnet die Feuerwehr Siegburg etwa mit spontan auftretendem Hochwasser? Seit Mittwochmittag liegen am Nachtigallenweg in Wolsdorf aufblasbare Schutzwälle. Sie sollen aber nicht vor steigenden Fluten schützen, sondern vor einem drohenden Felssturz. Oberhalb der Straße sitzt ein tonnenschwerer Felsbrocken – am sprichwörtlich seidenen Faden, wie Geologen befürchten.

Mitarbeiter der Stadt hatten zuvor auf dem Hang das Grün zurückgeschnitten. Die Gelegenheit nutzte Ralf Beyer, Leiter des Amts für Grünflächenunterhaltung, um einen prüfenden Blick auf das Gestein zu werfen. Die rund 30 Zentimeter breite Spalte, die er hinter einem rund zehn Tonnen schweren Felsklotz entdeckte, versetzte ihn in Alarmbereitschaft. „Heute Morgen haben wir uns das zusammen mit einem Geologen angesehen, der meinte, die Straße sei akut gefährdet“, so Beyer.

Hochwasserschutzwände werden aufgebaut

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Lediglich ein kleiner, darunter liegender Felsbrocken, auf dem der große aufliege, verhindert das Abrutschen.

Lediglich ein kleiner, darunter liegender Felsbrocken, auf dem der große aufliege, verhindere das Abrutschen. „Wir haben sofort die Straße gesperrt.“ Den Abschnitt zwischen der Wahnbachtalstraße und dem Hotel Siegblick dürfen bis auf Weiteres nur noch Fußgänger passieren. Dafür waren jedoch weitere Schutzmaßnahmen notwendig, für die der Experte die Feuerwehr kommen ließ:

Die Wehrleute rollten die mobilen Hochwasserschutzwände aus und bliesen sie mit einem Druckluftgerät auf. Dies dauerte rund 20 Minuten. Nachdem die Männer die sogenannten Beaver richtig positioniert hatten, befüllten sie sie mit Wasser, um ihnen zusätzliche Stabilität zu verleihen. Beyer zufolge schützten die orangen PVC-Dämme auch vor einem Steinschlag dieser Größe. „Der große Fels würde auf der Wiese davor liegen bleiben. Um über die Schutzwand zu rollen, würde ihm die Energie fehlen“, sagt er.

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Mit Experten des Technischen Hilfswerks (THW) und der Naturschutzbehörde des Kreises will Beyer in den kommenden Tagen erörtern, wie sich die Gefahr beseitigen lässt. Gegebenenfalls wird eine dauerhafte Schutzsperre geschaffen, der Nachtigallenweg soll in jedem Fall noch einige Tage gesperrt bleiben. An dem Hügel in Wolsdorf besteht immer wieder die Gefahr durch Steinschläge. Vor zwei Monaten musste das THW ein Wohnhaus an der Hubertusstraße vor Steinschlägen, während weiter oben umgestürzte Bäume beseitigt wurden.

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