Interview mit Stefan Bung„Im Pokal ist alles möglich“

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Stefan Bung und die Spieler des 1. FC Spich fiebern dem Duell mit dem FC Viktoria Köln entgegen. 

Troisdorf – Zwei Siege ist der Fußball-Landesligist 1. FC Spich noch entfernt vom Gewinn des Verbandspokals – und damit vom historischen Einzug in den DFB-Pokal. Doch im Halbfinale wartet die denkbar größte Hürde auf Stefan Bung (35) und seine Spieler. Tim Miebach hat mit dem Cheftrainer über die jüngste Auslosung gesprochen.

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Herr Bung, Ihre Elf bekommt es im Verbandspokal-Halbfinale mit dem Drittligisten FC Viktoria Köln zu tun. Alptraum oder Traumlos – was trifft eher zu?

Stefan Bung: Eindeutig letzteres. Auf mich persönlich wartet das größte Spiel meiner Karriere. Etwas Vergleichbares habe ich noch nicht erlebt – weder als Spieler noch als Trainer. Obendrein ist es ein gefühltes Derby.

Ein Derby, das auf den Spicher Höhen oder im Troisdorfer Aggerstadion stattfindet?

Stand jetzt gehen wir davon aus, dass wir bei uns zu Hause antreten. Am liebsten würden wir natürlich im Waldstadion spielen. Da Viktoria Köln am Ostersamstag aber voraussichtlich in der Liga ran muss und unser Pokal-Duell deshalb vorläufig auf den 20. April – und damit auf einen Mittwochabend – verlegt wurde, müssen wir wohl auf Kunstrasen ausweichen. Denn nur dort verfügen wir über Flutlicht.

Auf welchen Viktoria-Spieler freuen Sie sich besonders?

Als Fan des 1. FC Köln zwangsläufig auf Marcel Risse. Noch heute bin ich ihm dankbar für sein Last-Minute-Freistoßtor im Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Ich war damals live im Stadion und sage noch heute: Es ist völlig verdient zum Tor des Jahres 2016 gekürt worden. Gegen uns muss er dieses Kunststück aber nicht unbedingt wiederholen.

Der Weg ins Finale

Viertelfinale: FC Hürth (Mittelrheinliga) – Viktoria Köln (3. Liga) 0:1, 1. FC Spich (Landesliga) – FC Pesch (Mittelrheinliga) 3:1. 6. April: Freialdenhoven (Mittelrheinliga) – A. Aachen (Regionalliga), 1. FC Düren (Mittelrheinliga) – F. Köln (Regionalliga).

Halbfinale: 17. April: Düren/Fortuna Köln – Freialdenhoven/Aachen (ggf. Heimrecht-Tausch). 20. April: 1. FC Spich – FC Viktoria Köln. 

Finale: 21. Mai im Sportpark Höhenberg.

Ist ein Weiterkommen gegen eine Profi-Mannschaft wie den FC Viktoria Köln utopisch für einen „Dorfverein“ wie den 1. FC Spich?

Im Pokal ist alles möglich. Der FC Hürth hat es als Mittelrheinligist ja vorgemacht, als man die Viktoria im Viertelfinale beinahe in die Verlängerung gezwungen hätte. Am Ende ist man nur wegen eines Gegentreffers in der Nachspielzeit ausgeschieden. Wir werden jedenfalls alles riskieren und unserem Stil treu bleiben.

Was heißt das konkret?

Von uns wird man keinen Angsthasenfußball sehen. Wir werfen nicht alles über den Haufen, nur weil der Gegner Viktoria Köln heißt. Auch in der 3. Liga wird nur mit Wasser gekocht. Wir wollen den Gegner früh attackieren und selbst mutig nach vorne spielen. Am Ende will ich sagen können: Wir haben alles versucht.

Das Gleiche gilt wohl auch für das Ligaspiel am heutigen Donnerstag bei Eintracht Hohkeppel.

Genau. Der 3:1-Pokalerfolg gegen den FC Pesch und der gelungene Rückrundenstart gegen Endenich (3:1, Anm. d. Red.) haben uns neues Selbstvertrauen eingehaucht. Außerdem haben wir die 0:8-Hinspielpleite nicht vergessen. Wir sind heiß auf eine Revanche und fahren nach Hohkeppel, um zu gewinnen.

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