Großeinsatz in Troisdorf30-Jährige verbrennt in ihrer Wohnung

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Feuer Troisdorf 2

Ein Großaufgebot der Feuerwehr ist am Samstagabend zu einem Brand ausgerückt.

Troisdorf – Bei einem Wohnungsbrand ist am Samstagabend ein Mensch ums Leben gekommen. Vermutlich handelt es sich dabei um eine 30 Jahre alte Bewohnerin im Anbau eines Mehrfamilienhauses an der Heidestraße. Ihre eindeutige Identifizierung steht noch aus. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an, die Löscharbeiten in dem verwinkelten Altbau gestalteten sich schwierig.

Dramatische Szenen müssen sich kurz vor 19.30 Uhr in dem Gebäude abgespielt haben. Der Bruder der 30-Jährigen hatte, wie diese Zeitung vor Ort erfuhr, versucht, sie zu erreichen, bekam aber keinen Kontakt zu ihr. Sie hatte nach Angaben der Polizei psychische Probleme, der Mann sorgte sich um sie. Er eilte zu dem Haus, in dem sie wohnt. Doch sie öffnete ihm nicht, weder auf Klingeln noch auf Klopfen. Andere Bewohner wurden aufmerksam. Aus einem Fenster einer anderen Wohnung konnte er in das Zimmer im Anbau sehen, das auf einer Zwischenetage an das Haupthaus angeschlossen ist.

Gebäude schnell geräumt

Dort entdeckte er seine Schwester und bemerkte zudem einen Feuerschein. Sofort eilte er mit Helfern zu der Zimmertür. Gemeinsam brachen sie diese auf. Da schlugen ihnen bereits die Flammen entgegen. Sie konnten nicht mehr hinein, weil der Raum in Vollbrand stand. Sofort verließen sie das Gebäude, warnten die anderen Mieter und alarmierten die Feuerwehr. Das Feuer breitete sich über das hölzerne Treppenhaus schnell aus.

Die um 19.34 Uhr gerufenen Einsatzkräfte bemerkten schon auf der Anfahrt eine dunkle Rauchsäule. Einsatzleiter Hans-Jürgen Spies ließ noch vor Eintreffen weitere Einheiten nachalarmieren. Insgesamt waren 57 Feuerwehrleute im Einsatz. Alle Bewohner bis auf die Frau aus dem Anbau konnten sich ins Freie retten. Zunächst wurde ein weiterer Mensch vermisst. Schnell stellte sich indes heraus, dass die Person bei Bekannten zu Besuch gewesen war.

Sehr verwinkeltes Gebäude

Dem Angriffstrupp unter Atemschutz schlugen bereits im Treppenhaus die Flammen entgegen. Er kämpfte sich zur Zwischenetage vor. Die komplette Wohnung stand inzwischen in Vollbrand. Der 30-Jährigen konnten die Wehrleute nicht mehr helfen, sie war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Weitere Trupps drangen vor, um die Löscharbeiten zu unterstützen. Dichter, dunkler Rauch zog aus dem zweiten Obergeschoss aus den Fenstern. Über die Drehleiter wurde das Feuer ebenfalls bekämpft, das inzwischen den Dachstuhl erreicht hatte.

Weitere Kräfte suchten sich über das Nachbarhaus einen Weg in den Garten, um von dort aus die Brandherde bekämpfen zu können. Denn die Holztreppe zu den oberen Etagen war nicht mehr begehbar. Die Löscharbeiten waren schwierig, weil das gesamte Gebäude sehr verwinkelt gebaut ist, wie Feuerwehrpressesprecher Peter Kern mitteilte.

Feuer Troisdorf

Das Feuer war im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses ausgebrochen.

Vier Menschen, unter anderem der Bruder des mutmaßlichen Opfers, kamen zur Betreuung ins benachbarte Krankenhaus, dass sie aber schnell wieder verlassen konnten. Das Haus ist derzeit unbewohnbar, die Mieter konnten bei Bekannten unterkommen oder wurden von der Stadt vorübergehend in einem Hotel untergebracht. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache, die noch unklar ist, aufgenommen. Die Leiche wurde in die Gerichtsmedizin gebracht, um die letzten Zweifel an ihrer Identität zu beseitigen.

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