Troisdorf – Mit einer „politischen Mittagspause“ haben Beschäftigte des Arzneimittelherstellers Madaus für eine Übernahme des Flächentarifvertrags der Branche demonstriert. Rund 50 Beschäftigte folgten am Donnerstag einem Aufruf der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) und versammelten sich vor dem Werksgelände in Spich.

„Durch viele Betriebsänderungen sind hier in den vergangenen Jahren Hunderte Arbeitsplätze verloren gegangen. Die Arbeitszeiten wurden immer länger, damit die Entgelte immer geringer“, erläuterte Lyudmyla Volynets, Gewerkschaftssekretärin der IGBCE Köln-Bonn, den Hintergrund der Proteste. Zwar würden viele Beschäftigte auf Tarifniveau bezahlt, einige aber auch deutlich schlechter. Die Situation der Mitarbeiter habe sich seit der Übernahme durch den US-amerikanischen Mylan-Konzern weiter verschlechtert.

„Immer wieder vertröstet“

Gewerkschaft und Betriebsrat beklagen, dass das Unternehmen Verhandlungen über eine Übernahme des Flächentarifvertrags bislang verweigere. „Seit mehr als 18 Monaten werden wir immer wieder vertröstet“, beklagte Volynets. (pf)