Die Stadt hatte nach der Sperrung die beiden Vereine Flying Albatros und Sportfreunde Troisdorf zu einem Gespräch an einen Tisch eingeladen.
Eltern empörtSportfreunde Troisdorf sagen Klärungsgespräch nach Sperre von 25 Spielerinnen ab

Um eine Mädchenfußballmannschaft ist zwischen zwei Troisdorfer Vereinen ein Streit entbrannt. (Symbolbild)
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„Unser Problem ist nach wie vor die Sperre von erst 25, inzwischen 30 Mädchen“, sagte Wolfgang Weithe-Berchtold, Geschäftsführer von FC Flying Albatros. Sein Verein würde die Spielerinnen gerne in den Ligabetrieb nehmen, die von den Sportfreunden Troisdorf zu ihnen gewechselt waren. Deren sportliche Ausrichtung auf mehr Leistung hatte zwei Mannschaften bewogen, zusammen andernorts spielen zu wollen.
Im Sportausschuss war der Streit jetzt Thema. Die SPD hatte angefragt, was die Stadt tut. Die Beigeordnete Tanja Gasper hatte da schon für den kommenden Mittwoch zu einem Gespräch eingeladen und beide Parteien an einen Tisch gebeten. Doch am Donnerstagnachmittag sagten die Sportfreunde ihre Teilnahme ab, einen Verzicht auf die Sperre erklärten sie dagegen nicht.
Es ist schon alles besprochen gewesen.
„Vonseiten der Sportfreunde gibt es keinen Gesprächsbedarf“, argumentierte Jugendleiterin Roswitha Klein. „Es ist schon alles besprochen gewesen, es gab eine Vereinbarung.“ Was jetzt zum Politikum geworden sei, sei etwas Internes zwischen den beiden Vereinen, was nicht in die Öffentlichkeit gehöre. Sie wisse auch nicht, was eine Stadt da noch klären könne und verweist erneut auf die Jugendspielordnung des Westdeutschen Fußballverbands, die Grundlage für die Sperre.
Ohne eine eigene Zahl zu nennen, sagte sie, dass die genannten Angaben nicht stimmten. Klein bedauert, dass die vielen ehrenamtlichen Stunden, die geleistet würden, nicht im Vordergrund stünden. „All diesen Menschen wird Unrecht getan. Es ist eine Situation entstanden, damit müssen wir alle leben.“ Nicht ohne Stolz erinnerte sie an die Damenmannschaft des Vereins, die aus der eigenen Jugend entstand.
Spielerinnensperre: In den Fokus geraten war ein Trainer
Sie räumte ein: „Das ist nicht schön gelaufen.“ In einem früheren Gespräch hatte sie beschrieben, dass eine einzelne Person ihre Interessen über die von 100 Kindern stelle. In den Fokus gerutscht war ein Trainer, der nun zu den Flying Albatros wechselt.
„Ich finde das gruselig“, meinte Weithe-Berchtold, „in 35 Jahren als Trainer, Geschäftsführer und Schiedsrichter habe ich das bei Kindern und Jugendlichen noch nicht erlebt. Die hätten auf mich böse sein können, aber doch nicht auf die Kinder.“ Die hätten sich entschieden, zusammenzubleiben und die Gemeinschaft in den Vordergrund zu stellen und nicht, Höchstleistungen anzustreben.
„Ich kann nach wie vor nicht verstehen, dass eine ganze Mannschaft gesperrt wird“, erklärte André Dekleermaeker, Vater einer der Spielerinnen. „Wir wollen Breitensport und das Konzept, die Besten abzuwerben, das missfällt uns.“ Ihre Kinder hätten als Mannschaft eine ordentliche Kündigung in der Wechselfrist eingereicht, weil ihnen der Zusammenhalt wichtiger ist. Dass die Sportfreunde das Gesprächsangebot ablehnen, empört ihn.