DN-GrundstückSPD-Arbeitsgemeinschaft setzt sich für Waffenproduktion in Troisdorf ein

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Eine Infotafel mit Firmennamen am Tor zu einem Industriegelände.

Seit einigen Wochen wird in Troisdorf die Zukunft der Firmen DynITEC und DynaEnergetics diskutiert.

Die AG 60plus der SPD Troisdorf macht sich stark für den Verkauf an Rüstungsproduzenten und gegen einen Kauf durch die Stadt.

In der Debatte um die Zukunft des früheren DN-Geländes hat sich jetzt auch die AG 60plus der SPD Troisdorf zu Wort gemeldet. Die Arbeitsgemeinschaft der Seniorinnen und Senioren in der SPD spricht sich mit einem Positionspapier für die weitere industrielle Nutzung des Areals und gegen den Kauf durch die Stadt Troisdorf aus.

Troisdorfer Sozialdemokraten verweisen auch auf Gewerbesteuer

Die AG sei für den Erhalt der Arbeitsplätze; ein Kauf des Grundstücks durch die  jetzt zur  Miete dort ansässigen Unternehmen gewährleiste aber auch weiterhin „nicht unerhebliche Einnahmen bei der Gewerbesteuer.“ Troisdorf werde damit zu einem sicheren Produktionsstandort, trage so zur Stabilisierung des Industriestandorts Deutschland bei.  

Absolut zeitgemäß sei angesichts der sicherheitspolitischen Weltlage sei die Produktion von Militärtechnik der Firma DynITEC, da sie die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands erhöhe. Die ebenfalls dort ansässige Firma DynaEnergetics beliefert zivile Kunden.

Gegen einen Kauf des etwa 55 Hektar großen Grundstücks durch die Stadt indes sprechen aus Sicht der SPD-Arbeitsgemeinschaft mehrere Argumente: Der „deutlich im zweistelligen Millionenbereich“ liegende Kaufpreis und „die zu erwartenden zig Millionen für die Sanierung von Altlasten“ überstiegen die Finanzkraft der Stadt über Jahrzehnte.

Gegen ein „finanziell unkalkulierbares Abenteuer“

Ein solches „finanziell unkalkulierbares Abenteuer“ lehne die AG 60plus ab. Zumal die Vision einer Wohnbebauung erst in 20 oder 30 Jahren möglich sei, während Wohnraum „jetzt und nicht erst in ferner Zukunft“ benötigt werde. An die Politik richten die Sozialdemokraten die Aufforderung, Entwicklungsmöglichkeiten an anderer, geeigneterer Stelle zu schaffen.

Auch ökologische Argumente führen die Autoren des Papiers an: Wohnbebauung und Gewerbe versiegelten gleichermaßen große Flächen und zerstörten die Regenrückhaltefähigkeit des Waldes. Und schließlich habe das vorhandene Waldgebiet eine große Bedeutung für das Klima in der Innenstadt, gerade bei zukünftigen Hitzewellen.

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